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29.08.2014 | 06:27 | Kartoffelanbau 2014 

Kartoffelerzeuger in Bayern blicken gelassen auf die Ernte

München - Trotz des durchwachsenen Wetters in den vergangenen Monaten rechnen die Bayerischen Erzeugergemeinschaften für Kartoffeln mit mittleren bis guten Erträgen.

Kartoffelerzeugung Bayern 2014
(c) proplanta
Die bevorstehende Ernte und die Vermarktungsschancen der Bayerischen Kartoffeln standen beim Landesmarktgespräch am Dienstag, 26. August 2014, der bayerischen Kartoffelerzeuger in Langenbruck im Mittelpunkt.

Die Berichte aus den Regionen bestätigten meist die Vorernteschätzung. Generell konnten in diesem Jahr Kartroffeln früher ausgepflanzt werden, den teilweisen feuchten Unterboden haben die Kartoffeln gut verkraftet. Die Trockenphase im Mai und Juni hatte dann wieder zu Verzögerungen geführt.

Einige Bauern konnten dies durch Beregnungsanlagen ausgleichen, allerdings ist das nur auf 6 Prozent der bayerischen Kartoffelfläche möglich. Auch wenn die Niederschlagsverteilung in den Folgemonaten sehr unterschiedlich war, entwickelten sich die Kartoffeln ab Juli und August recht ordentlich. In Summe schätzen die Erzeuger die bevorstehende Ernte als mittel bis gut ein.

 Der Kartoffelanbau in Bayern blieb im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert  und liegt bei bei 41.800 ha. In einer repräsentativen Erhebung auf 65 Kartoffelschlägen wurde ein Rohwareertrag von 519 dt/ha und ein Marktwareertrag, also verkaufsfähige Ware, von 496 dt/ha ermittelt. Dies ist zwar deutlich mehr als im ertragsschwachen Jahr 2013, liegt aber auf Niveau der Jahre 2011 und 2012 und nur 3,5 Prozent über dem fünfjährigen Mittel.

Die Bayerischen Kartoffeln haben eine gute Qualität: Die bonitierten Mängel bewegen sich mit 4,5 Prozent auf niedrigem Niveau, wobei Fäulnis, Missgestaltung sowie Schorf dieses Jahr etwas häufiger vorkommen. Auch die Größenverteilung stimmt. Damit gibt es Kartoffeln mittlerer Größen für die Vertütung als auch große Knollen für den Export und für Pommes frittes.

Die Vermarktung und Abnahme der Kartoffeln läuft bis jetzt recht flott. Vor allem sind bei Speisekartoffeln zum jetzigen Zeitpunkt weit mehr vermarktet als in den Vorjahren – „Die Lager an Frühkartoffeln sind quasi geräumt und wir liefern bereits Sorten aus, die normalerweise erst im September an der Reihe sind“, so Johann Graf, Geschäftsführer der Bayerischen Kartoffel GmbH.

Nicht zufriedenstellend sind derzeit die Erzeugerpreise, wie Konrad Zollner, Vorsitzender der bayerischen Landesvereinigung Kartoffeln betont: „Die Speisekartoffeln liegen zum jetzigen Zeitpunkt auf einem Niveau, bei dem man gerade noch mit einem blauen Auge davonkommt. Hingegen sind freie Verarbeitungskartoffeln ein Verlustgeschäft. Aufgrund der hohen Vertragsabdeckung dürften aber diese Preise nur für eine relativ geringe Menge in Betracht kommen und somit nicht überbewertet werden.“

Die bevorstehende Ernte stellt sicher eine Herausforderung für den Handel und die Erzeuger dar. „Dennoch malt keiner den Teufel an die Wand. Die Kartoffeln müssen in ganz Europa erst noch geerntet und eingelagert werden“, sagt Zollner. Danach gäbe es einen besseren Überblick. Bis jetzt liefen die Vertragsmengen in geordneten Bahnen. „Damit dies so bleibt, müssen die bayerischen Erzeuger in der nächsten Zeit den Markt kontinuierlich beschicken“, betonte Konrad Zollner zum Abschluss der Veranstaltung. (bbv)
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