In wichtigen nordwesteuropäischen Erzeugerländern konnten viele Kartoffeln wegen der vernässten Felder nicht gerodet werden. (c) proplanta
Die Börse wies für den Kontrakt mit Fälligkeit im April 2024 am Freitag (2.2.) einen Abrechnungskurs für den Vortag von 37 Euro/dt aus. Das war der höchste Wert von Aprilkontrakten seit mindestens 15 Jahren.
Der Briefkurs lag gegen Ende der Handelswoche bei 37,30 Euro/dt und der Geldkurs bei 36,50 Euro/dt. Die Kursrallye war am 10. Oktober mit 19,70 Euro/dt gestartet. Unterdessen legten auch die Kassanotierungen für Verarbeitungskartoffeln in den Niederlanden, Frankreich und Belgien weiter zu.
Die niederländische PotatoNL-Notierung für frittengeeignete Ware der Kategorie 1 lag zuletzt bei glatt 30 Euro/dt; gegenüber der Vorwoche war das ein Plus von 1,50 Euro/t. Auslöser der Hausse am Kartoffelmarkt sind Ernteeinbußen durch vernässte Felder in Deutschland und anderen wichtigen nordwesteuropäischen Erzeugerländern, vor allem in Belgien, Nordfrankreich und den Niederlanden.
Das niederländische Statistikamt (CBS) bezifferte das Konsumkartoffelaufkommen im eigenen Land zuletzt vorläufig auf 3,38 Mio. Tonnen; das wären 5% weniger als im Vorjahr. Die Statistiker rechnen sogar damit, dass noch mehr Konsumkartoffeln als nicht erntefähig abgeschrieben werden könnten.
Unterdessen berichtete die Landwirtschaftskammer Niedersachsen am Freitag (2.2.), dass die Verarbeiter sich zurzeit auf Kontraktware konzentrierten. Indes befürchteten aber einige Landwirte, die vertraglich vereinbarten Mengen nicht liefern zu können.
Derweil hätten sich die Preise für freie Ware erneut verbessert und in Einzelfällen sogar 30 Euro/dt erreicht. Auch nach Angaben der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz wurden Veredlungskartoffeln höher bewertet. Die Fachleute in Bad Kreuznach erwarten weiterhin stabile bis feste Preise.