Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

24.09.2015 | 10:06 | Weinlese 2015 

Rheinland-Pfalz: Weinmosternte wegen Trockenheit geschrumpft

Bad Ems - Auf fast 5,7 Millionen Hektoliter schätzten die Ernteberichterstatter des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz Ende August die Erntemenge für Weinmost. Gegenüber dem langjährigen Mittelwert wären das knapp fünf Prozent weniger.

Weinlese Rheinland-Pfalz 2015
(c) proplanta
Im Vergleich zum Vorjahr beträgt die Abnahme fast sechs Prozent. Ein wichtiger Grund für die moderate Weinmosternte sind die seit Februar fehlenden Niederschläge.

Die Trockenheit und große Hitze im Sommer hatte aber auch ihr Gutes, indem sie zu einem geringen Befall mit Pilzkrankheiten und Schädlingen führte. So wurden z. B. bisher kaum Schädigungen durch die Kirschessigfliege gemeldet; ein Schädling der im letzten Jahr viele Weinbaubetriebe vor größere Probleme stellte.

Die Erntemenge der weißen Moste liegt nach den vorliegenden Schätzungen mit 3,9 Millionen Hektoliter um gut sechs Prozent unter der Vorjahresmenge. Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2005 bis 2014 ist eine geringfügig kleinere Menge zu ernten.

Da in den letzten Jahren die Ertragsrebfläche für weiße Moste ausgedehnt wurde, ist die Abnahme gegenüber dem langjährigen Durchschnitt geringer als gegenüber dem Vorjahr. Beim Rotmost wird eine Abnahme der Erntemenge von fünf Prozent erwartet. Mit 1,8 Millionen Hektolitern läge die Erntemenge 13 Prozent unter dem langjährigen Mittel.

Der durchschnittliche Hektarertrag für Weißmost wird auf 90 Hektoliter je Hektar geschätzt und erreicht damit fast den langjährigen Durchschnittswert von 91 Hektoliter. Im vergangenen Jahr waren rund 96 Hektoliter geerntet worden. Bei den roten Mosten werden im laufenden Jahr voraussichtlich 95 Hektoliter je Hektar gewonnen; im langjährigen Durchschnitt waren es 107 und im letzten Jahr 100 Hektoliter.

Für Rheinhessen – dem größten Weinanbaugebiet Deutschlands – und die Pfalz wurden Erntemengen von 2,4 bzw. 2,1 Millionen Hektoliter geschätzt. Sie lägen damit um gut sieben bzw. vier Prozent unter den Vorjahresmengen. An der Mosel wird mit 0,8 Millionen Hektoliter eine Erntemenge erwartet, die mit fast fünf Prozent unter der Vorjahresmenge liegt.

Aufgrund des Termins, zu dem die Schätzungen erfolgen, sind die Ergebnisse noch mit Unsicherheiten behaftet und größere Veränderungen auf Grund des weiteren Witterungsverlauf möglich. (statistik-rlp)

Weinmosternte 2000 - 2015Bild vergrößern
Weinmosternte 2000 - 2015


Weinmosternte im Durchschnitt nach RebsortenBild vergrößern
Weinmosternte im Durchschnitt nach Rebsorten


Weinmosternte im Durchschnitt nach AnbaugebietenBild vergrößern
Weinmosternte im Durchschnitt nach Anbaugebieten
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Weininstitut erwartet nach Spätfrost keinen großen Preissprung

 Globale Weinerzeugung auf 60-Jahrestief

 Weinbauern nach Minusgraden: Ernte 2024 größtenteils passé

 Frankreich: Weniger Wein produziert und konsumiert

 Weinmosternte 2023 im Südwesten: Baden mit guter Bilanz, rote Rebsorten in Württemberg schwächeln

  Kommentierte Artikel

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?