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27.03.2015 | 09:30 | Herbsteinsatz 

Unkrautbekämpfung in Getreide: Neuzulassungen + Änderungen

Dresden - Cadou forte mit den Wirkstoffen Diflufenican (90 g/l), Flufenacet (240 g/l) und Flurtamone (120 g/l) hat eine langfristige Zulassung bis zum 31.12.2024 für den Herbsteinsatz erhalten.

Unkrautbekämpfung Getreide
(c) proplanta
Das Herbizid kann zur Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz, Gemeinem Windhalm, Einjährigem Rispengras und einjährigen zweikeimblättrigen Unkräuter in Wintergerste, Winterroggen, Winterweichweizen, Dinkel und Wintertriticale vor dem Auflaufen und ab BBCH 10-29 mit 1,0 l/ha eingesetzt werden.

Mit Troller (Zulassung bis 30.06.2015) steht ein weiteres Herbizid mit dem Wirkstoff Florasulam (50 g/l) zur Bekämpfung einjähriger zweikeimblättriger Unkräuter im Frühjahr und Herbst in Wintergerste, Winterroggen, Winterweizen, Triticale, Dinkel, Hafer, Sommergerste und Sommerweizen sowie in Gräsern und Wolligem Fingerhut zur Verfügung. Die Indikationen entsprechen denen von Primus. Die Aufwandmenge im Herbst beträgt 75 ml/ha, im Frühjahr 100 ml/ha. Troller hat eine Indikation für die Spätbehandlung gegen einjährige zweikeimblättrige Unkräuter und Ackerkratzdistel mit 150 ml/ha bis BBCH 39 erhalten.

Ein weiteres Herbizid mit dem Wirkstoff Florasulam (50 g/l) ist Saracen. Die Indikationen entsprechen denen von Primus.

Zulassungserweiterungen

Ariane C
hat eine Zulassungserweiterung zur Bekämpfung von Ackerkratzdistel und einjährigen zweikeimblättrigen Unkräuter mit 1,5 l/ha erhalten:

- in Dinkel zu BBCH 13 bis 39
- in Gräsern in Beständen zur Saatguterzeugung ab BBCH 13 bis 29

Keine Verlängerung der Zulassung für Arelon Top

Die Zulassung von Arelon Top (500 g/l Isoproturon) ist am 31.12.2014 ausgelaufen, das Präparat darf jedoch noch bis Mitte des Jahres abverkauft und bis 30.06.2016 aufgebraucht werden. Alternativ ist der Einsatz von Arelon Flüssig möglich. Das Produkt hat den gleichen Wirkstoffgehalt wie Arelon Top, die Zulassung beinhaltet jedoch Abweichungen. Arelon Flüssig ist auch in Wintertriticale anwendbar, hat aber ein ganzjähriges Anwendungsverbot auf drainierten Flächen (NG405). Das Isoproturon-haltige Herbizid Isofox darf auf drainierten Flächen eingesetzt werden.

Widerrufene Zulassungen

Die Zulassungen von PSM mit dem Wirkstoff Ioxynil (Aniten Super, Tristar, Trioflex, Mextrol DP) wurden zum 28.02.2015 widerrufen. Die Abverkaufsfrist endet am 28. August 2015 für Ware, die sich zum Widerrufstermin bereits im freien Verkauf befindet.

Zulassungsumfang der Herbizide für den Frühjahrseinsatz, deren Wirkungsbreite, Einsatzzeitpunkte, Anwendungsbestimmungen und Auflagen zum Schutz von Oberflächengewässern und Saumbiotopen sowie die Einstufung von Wirkstoffen hinsichtlich ihrer Wirkungsmechanismen sind aus der Tabelle 2.2.3.12, S. 94-102 der Broschüre „Pflanzenschutz im Ackerbau und Grünland 2015“ ersichtlich

2. Bekämpfungsstrategien gegen Ungräser

Bedingt durch die milde Winterwitterung zeigen sich Unkräuter und Ungräser im Wachstum fortgeschritten. Die im Herbst behandelten Wintergetreideflächen sollten auf Ungräser und schwerbekämpfbare Unkräuter kontrolliert werden. In der Regel müssen die Herbizidbehandlungen spätestens bis zum Ende der Bestockung des Getreides (BBCH 29) abgeschlossen sein. Wenn eine Behandlung gegen Ungräser erforderlich ist, sollte diese nicht zu spät erfolgen, weil mit zunehmender Entwicklung der Ungräser die Herbizidwirkung abnimmt.

Das Kapitel 2.2.3
(S. 79 - 103) „Unkrautbekämpfung im Frühjahr“ der PS-Broschüre 2015 gibt Auskünfte zu aktuellen Fragen der Unkrautbekämpfung in Getreide im Frühjahr.

Der Einsatz der Sulfonylharnstoffe im Frühjahr sollte nicht erfolgen, wenn starke Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht sowie Nachtfröste zu erwarten sind. Die Anwendung bei ungünstigen Witterungsbedingungen kann phytotoxische Schäden an Kulturpflanzen und damit verbundene Ertragsverluste verursachen. Im Rahmen des Anti-Resistenzmanagement sind die Aufwandmengen so zu gestalten, dass eine sichere Bekämpfung mit hohen Wirkungsgraden über 97 % erzielt wird.

Resistenzsituation

In verschiedenen Regionen Deutschlands haben sich in den letzten Jahren resistente Populationen von Ackerfuchsschwanz und Windhalm verstärkt entwickelt.

Quelle: Warndienst Feldbau Nr. 07 vom 24.3.15 - LfULG Dresden
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