In der Blüte (Juni/Juli) hingegen braucht Soja mindestens 8 °C und dann bis zur Kornfüllung im August eine gesicherte Wasserversorgung. Mit Beregnung kann Soja somit in vielen Gegenden Sachsens angebaut werden. Geeignete Vorfrüchte sind Kulturen mit geringer N-Nachlieferung. Raps, Sonnenblumen und Tabak sollten wegen der Gefahr der Sklerotinia-Übertragung nicht vor Soja stehen. Ansonsten ist Soja sehr gesund und kann auch auf Flächen mit Leguminosenmüdigkeit angebaut werden.
Als Nachfrüchte eignen sich Winterweizen und Sommerungen, die die von Soja hinterlassene gute Bodenstruktur schätzen. An Stickstoff hinterlässt diese Leguminose 20 bis 30 kg je ha. Für kühlere Standorte sind nur die frühen 000-Sorten geeignet, bei späteren Sorten ist die Abreife zu unsicher. An wärmeren Standorten können mittlere bis späte 000-Sorten und 00-Sorten angebaut werden. Letztere können mit Rohproteingehalten über 46 % für die Tofu-Herstellung verwendet werden. Für Einsteiger ist insbesondere die sehr frühe
Sojabohnen-Sorte Merlin geeignet.
Aktuelle SortenempfehlungenVor der Saat müssen die Bohnen mit Rhizobien geimpft werden, da die mit Soja symbiontischen Bakterienstämme in Mitteleuropa nicht vorkommen. Dazu wird je ha eine Packung Biodoz Soja, Hi-Sick oder Force 48 mit dem Saatgut vermengt. Bei der erstmaligen Aussaat sollte die Impfmenge verdoppelt werden. Für die Aussaat mit pneumatischen Sämaschinen ist zusätzlich ein Haftmittel zu verwenden. Die Rhizobien sind empfindlich gegen UV-Strahlen und Hitze, weshalb erst unmittelbar vor der Aussaat geimpft wird.
Soja braucht ein sehr ebenes Saatbett, das nur flach gelockert wurde. Wichtig ist ein Anschluss an den feuchten Unterboden. Steine sollten eingewalzt werden, damit das Schneidwerk beim Mähdrusch tief geführt werden kann und alle Hülsen erfasst. Gesät wird ab 10 °C Bodentemperatur zu Beginn einer sonnigen Wetterperiode. Verzögert sich das Auflaufen wegen nasskalter Witterung, drohen Befall mit Bohnensaatfliege, Fußkrankheiten oder verstärkter Taubenfraß. Soll Soja gestriegelt und gehackt werden, ist eine Saattiefe von 5 cm, ansonsten 3 - 4 cm einzuhalten.
Als Sätechnik eignen sich normale Getreidedrillen oder Einzelkornsämaschinen. Die Saatstärke beträgt 60 - 0 Körner/m², der Reihenabstand zum Hacken je nach Technik 30 - 50 cm. Soja ist unbedingt bis zum Bestandesschluss unkrautfrei zu halten. Beim Herbizideinsatz ist auf die unterschiedliche Empfindlichkeit der Sorten gegen Metribuzin zu achten.
Quelle: Ulf Jäckel / LfULG Dresden