Wie der stellvertretende Vorsitzende des bulgarischen Imkerverbandes, Simeon Todorow kürzlich gegenüber Radio Bulgarien (BNR) erklärte, sind die Bienenbestände einzelner Imker in einigen Landesteilen bis auf die Hälfte geschrumpft. Das Phänomen des Bienensterbens sei in Bulgarien jetzt zum ersten Mal aufgetreten.
Todorow wies darauf hin, dass die Bienenzucht des Landes meistens als Hobby betrieben werde, nicht als kommerzielle Beschäftigung. Meistens hätten die Imker deshalb nichtmehr als 100 Bienenstöcke. Der Honig werde gewöhnlich auf Jahrmärkten oder im freien Direktverkauf abgesetzt. Nur wenige Bienenhalter hätten eine ausreichend große Kapazität, um auch Honig exportieren zu können. Die Wissenschaft habe bisher keinen überzeugenden Beitrag zur Klärung der Ursachen für das
Bienensterben geleistet, führte der Verbandsvorsitzende aus.
Bulgarien sei das einzige Land in der EU ohne eigenständiges Bieneninstitut, weshalb sich auf diesem Gebiet auch Veterinärmediziner betätigten, die keine spezielle Ausbildung dafür hätten. Die Erklärung, dass es sich beim Bienensterben um eine Infektionskrankheit handle, die zum Aussterben ganzer
Bienenvölker in den Wintermonaten führe, will auch Todorow nicht gelten lassen. Er forderte von der Regierung eine angemessene finanzielle Entschädigung für die Imker, die ungewöhnlich hohe Bienenvölkerverluste verzeichnet hätten. (AgE)