Im vergangenen Jahr hat das Wetter den Bienen und Imkern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das laufende Jahr geht für sie allerdings nicht besser zuende. Während die Bienen in der Winterruhe sind, sorgen sich die Imker um die Erträge und den Honigpreis. (c) proplanta
«Für mich ist die Ernte 2014 die schlechteste seit 32 Jahren», sagte der Vorsitzende des Landesverbandes hessischer Imker, Manfred Ritz. Demnach kamen in diesem Jahr im Schnitt nur um die 30 Kilo Honig pro Bienenvolk zusammen, normal sind etwa 40.
Trotz der geringen Ausbeute ging Ritz davon aus, dass der Honigpreis wohl stabil bleibt. Bereits das vergangene Jahr war für die Imker wegen des durchwachsenen Wetters wenig zufriedenstellend verlaufen.
Schuld an der erneut schlechten Saison sei der zurückliegende milde Winter. Dadurch habe die Blüte mehrere Wochen früher als gewöhnlich eingesetzt - mit der Folge, dass die mehr als 50.000
Bienenvölker bereits im Juni kaum noch Blüten fanden und den gesammelten Honig für sich selbst benötigten.
Die erste Schleuderung war dem Vorsitzenden zufolge noch gut. Die zweite sei ausgefallen, und auch zum Ende der Saison sei nicht viel Honig zusammen gekommen.
Die Insekten sind mittlerweile in der Winterruhe. Nicht alle Bienen werden aber die nächsten Monate überstehen: Wegen des milden Winters habe sich auch die schädliche Varroa-Milbe gut vermehren können.
Mehrere Völker seien deswegen schon verendet. Imker müssten konsequent gegen sie vorgehen, rät auch das Bieneninstitut in Kirchhain (Kreis Marburg-Biedenkopf). Wichtig wäre jetzt ein richtiger Winter mit Frost, um dem Schädling Einhalt zu gebieten, sagte Ritz.
Die Zahl der Imker in Hessen ist nach früheren Verbandsangaben erneut gestiegen. Derzeit sind es fast 8.800, die sich um 50.500 Bienenvölker - auch das ein Zuwachs - kümmern. (dpa/lhe)