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22.05.2014 | 14:12 | Rindertuberkulose 

Keulung wegen Rindertuberkulose im Saarland gestartet

Saarbrücken/Homburg - Nach Ausbruch der Rindertuberkulose im Saarland ist eine erste Tierherde getötet worden.

Rindertuberkulose Saarland
(c) proplanta
Amtstierärzte schläferten am Donnerstag mehr als 80 Mutterkühe und ihre Kälber auf einem Hof im Saarpfalzkreis ein, wie eine Sprecherin des Verbraucherschutzministeriums in Saarbrücken berichtete. Kommende Woche werden voraussichtlich weitere rund 40 Tiere eingeschläfert.

Einige Tiere waren in andere Bundesländer gebracht worden, darunter auch Rheinland-Pfalz. Bisher gebe es aber keine Hinweise, dass die Seuche weitergetragen wurde, sagte die Sprecherin.

Die Behörden wollen die Ausbreitung der in Deutschland nur noch selten auftretenden Seuche verhindern. Das Risiko, das sich auch Menschen infizieren, ist nach Ansicht von Experten sehr gering. Dennoch würden alle erdenklichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen, betonte die Sprecherin.

Tiere aus der zweiten betroffenen Herde seien auch nach Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg verkauft worden. Nach Angaben aus Baden-Württemberg gibt es keine Hinweise, dass die dort bereits 2013 geschlachteten Rinder mit TB-Erregern belastet waren.

Nach Rheinland-Pfalz kam nach Erkenntnissen des Landwirtschaftsministeriums in Mainz vergangene Woche zumindest ein Tier, das geschlachtet wurde. Dabei sei die Seuche festgestellt worden. Nach Angaben von Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) wird unabhängig von dem Fall in ausgewählten Betrieben des Landes überprüft, ob die Bestände Kontakt mit dem Tuberkulose-Erreger hatten. «Bisher wurde keine Tuberkulose nachgewiesen», betonte die Ministerin.

Rindertuberkulose ist eine bakterielle Infektion. Bis zum Auftreten von Symptomen - wie Husten oder Abmagerung - können Jahre vergehen. Deutschland gilt seit 1997 als amtlich frei von Rindertuberkulose, weil weniger als 0,1 Prozent des Gesamtbestandes infiziert ist. Die Erreger können nur bei direktem Kontakt, über Rohmilch und -käse oder rohes Fleisch auf Menschen und andere Tiere übertragen werden.

Im Saarland werden nach Angaben des Gesundheitsamts Homburg alle Menschen, die mit den infizierten Tieren Kontakt gehabt haben könnten, vorsorglich untersucht. Mit Hinweis auf die ärztliche Schweigepflicht konnte ein Sprecher des Saarpfalzkreises nicht sagen, ob Tests positiv ausgefallen sind.

Nach Schlachtung eines Rindes war die Seuche vergangene Woche an einem Großteil der Tiere auf einem ersten Hof im Saarland festgestellt worden. Die Ergebnisse hatte das Friedrich-Loeffler-Institut, das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit in Jena, bestätigt.

Erste Hauttests ergaben dann, dass auch die zweite Herde mit rund 40 Tieren befallen ist. Die Bestätigung aus Jena wird Ende der Woche erwartet. Dann sollen auch diese Rinder getötet werden. Derzeit werde eine weitere Herde im Saarland untersucht, an die vier Mastbullen geliefert wurden, sagte die Sprecherin. (dpa/lrs)
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