Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
30.08.2011 | 02:13 | Schafhaltung  

Schafe haben häufig nur Hobbystatus

Hannover - In der Heide oder auf dem Deich, friedlich grasende Schafe erfreuen fast alle Mitmenschen.

Heidschnucke
Die Schäfer allerdings können von der Idylle allein nicht leben, nach Recherchen des Landvolk-Pressedienstes ist beim weitaus überwiegenden Teil der Schafhalter die Liebe zum Schaf die entscheidende Triebfeder für diesen Zweig der Tierhaltung. Jeder fünfte der knapp 10.900 Schafhalter nennt weniger als 20 Tiere sein Eigen. Insgesamt gab es zum Jahresanfang rund 220.000 Elterntiere in Niedersachsen. Ganz losgelöst von wirtschaftlichen Rahmendaten aber können die Schäfer ihre Tiere nicht halten, denn allein im vergangenen Jahr trennten sich fast ein Fünftel aller Schafhalter von ihren Tieren und schieden aus der Nische aus.

Carl Lauenstein, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Schafhalter (VDL) und in Peine zu Hause, nennt mehrere Gründe. „Die von der Europäischen Union vorgeschriebene Einzeltierkennzeichnung wird als überflüssige bürokratische Schikane empfunden“, geht er auf ein Problem ein. Die deutschen Schäfer wollen nun juristisch gegen die überzogene Kennzeichnungspflicht vorgehen und bekommen Unterstützung aus vielen weiteren EU-Mitgliedstaaten. „Unsere Schäfer kennen ihre Tiere, für die von der EU angestrebte Rückverfolgbarkeit würde daher eine Betriebskennzeichnung, wie sie von den Schweinehaltern praktiziert wird, ausreichen“, schildert Lauenstein die Argumente des VDL.

Abgehängt fühlen sich nun zahlreiche Schafhalter durch neue Inhalte beim Erneuerbare Energien Gesetz (EEG). Es erlaubt auch Biogasbetreibern die Nutzung von Landschaftspflegeflächen. „Unsere Schäfer können mit ihren vierbeinigen Landschaftspflegern nicht so hohe Renditen erwirtschaften wie Biogasbetreiber“, sagt Lauenstein und macht sich für eine Korrektur stark.

Immerhin übernehmen Niedersachsens Schafe an einigen Tausend Kilometern Küsten- und Flussmarsch nicht nur die Pflege, sondern garantieren mit dem Tritt ihrer Hufe auch die Sicherheit der Deiche. Zu den beliebtesten Schafrassen der niedersächsischen Schäfer zählen Texel-, Suffolk- oder Schwarzköpfiges Fleischschaf, den höchsten Bekanntheitsgrat hat vielleicht die Graue gehörnte Heidschnucke. Die Schnuckenherden gehören zum Landschaftsbild der Lüneburger Heide und schaffen mit der Beweidung der Heideflächen die Grundvoraussetzung für deren Erhalt. (LPD)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Gleich zwei Wolfsangriffe in einer Nacht

 Erneuter Wolfsangriff in Mecklenburg-Vorpommern?

 Gute Preise für Lammfleisch im Ostergeschäft

  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet