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14.05.2010 | 10:03 | Klimaschutz 

„Landwirtschaft ist Partner im Klimaschutz“

Berlin - Heiß und trocken, das könnten die globalen Wetteraussichten für die Zukunft sein.

„Landwirtschaft ist Partner im Klimaschutz“
Der Klimawandel ist ein weltweites Problem und geht uns alle an. Deshalb interviewte die Deutsche Bauernkorrespondenz in ihrer Maiausgabe namhafte Persönlichkeiten aus Berufsstand, Politik und Wissenschaft zum Thema Landwirtschaft und Klimaschutz. Einigkeit besteht in mehreren Punkten, so wird das Scheitern der Kopenhagener Klimakonferenz als Enttäuschung gesehen, die Landwirtschaft als Beteiligte aber auch als Betroffene des Klimawandels anerkannt und eindeutig eine Stärkung der Agrarforschung gefordert.

Conni Hedegaard, EU-Kommissarin für Klimaschutz, sieht die Landwirtschaft als Beteiligte am Treibhausgasausstoß - aber auch als Leidtragende. Sie begrüßt die Ausweitung der globalen Forschung zu landwirtschaftlichen Treibhausgasen und fordert eine stärkere Einbindung des Klimaschutzes in die EU-Agrarpolitik. Jo Leinen (SPD), Mitglied des EU-Parlaments, hat die Leistungen der Landwirtschaft bei der Kohlenstoffspeicherung klar im Blick, schreibt der Landwirtschaft aber auch einen noch stärkeren Beitrag zum Klimaschutz ins Pflichtenheft. Beispielhaft nennt er die Vermeidung übermäßiger Beweidung, den Ausbau erneuerbarer Energien und die Entwicklung innovativer Anbaumethoden. Jo Leinen geht davon aus, dass sich künftig auch die EU-Agrarpolitik dem Thema Landwirtschaft und Klimaschutz mehr widmen wird. Ähnlich sieht es Karl-Heinz Florenz, der für die CDU im EU-Parlament sitzt, zudem wünscht er sich eine Ausweitung der Agrarforschung, um dem Klimawandel zu begegnen. Prof. Dr. Kai A. Konrad, Stellvertretender Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium der Finanzen, bringt die Aufgabe auf den ökonomischen Punkt: „Klimapolitik nach dem Motto: ’Viel hilft viel’ ist oft nutzlos und teuer. Nationale und internationale Zusammenhänge und Rückwirkungen sind entscheidend!“ Einzelstaatliche Vorleistungen im Klimaschutz würden laut Konrad vielmehr zur Verringerung der klimapolitischen Anstrengungen in anderen Ländern führen.

Friedhelm Decker, Umweltbeauftragter des DBV, sagte: „Die Landwirtschaft hat ein vitales Interesse an einer konsequenten Klimaschutzpolitik. Entscheidend dabei ist der weltweite Schulterschluss, da der Klimawandel ein globales Problem ist.“ Die Agrarforschung müsse endlich aus ihrem Schattendasein heraustreten, um die Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel zu sichern, fordert Decker. Die Landwirtschaft werde auch in Zukunft durch die Steigerung der Effizienz und der Produktivität der Erzeugung ihre Treibhausgasemissionen weiter senken, jedoch müsse die Sonderrolle der Landwirtschaft bei der Erzeugung von Nahrungsmitteln Berücksichtigung finden. Die Leistungen der Landwirtschaft durch die Bindung von Kohlenstoff in Böden, über die Vermeidung fossiler Brennstoffe durch nachwachsende Rohstoffe oder durch Senkung der Treibhausgasemissionen, müssten künftig stärker anerkannt werden. Um dies zu honorieren, sollten die Versteigerungserlöse aus dem Zertifikatehandel genutzt werden. (DBV)
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