Die aus Afrika stammende Nilgans verdrängt einheimische Tiere. Die als aggressiv eingestuften Gänse breiten sich immer mehr im Land aus. Sie sind in Sachsen-Anhalt aber nicht für die Jagd freigegeben. (c) DJV
Die meisten Nilgans-Brutpaare wurden bei der jüngsten Zählung im Salzlandkreis registriert. Dort leben mindestens 44 Nilgans-Paare. In der Börde sind es 28 und im Landkreis Stendal 26, wie der Verband mitteilte. Keine Nilgänse registrierte der Verband bei seiner Zählung in Dessau-Roßlau. Ein Paar gibt es in Halle. Der Verband schätzt, dass sich die Anzahl der Tiere seit der letzten Erfassung weiter erhöht hat.
Weil Nilgänse die einheimische Tier- und Pflanzenwelt bedrohen, dürften sie in mehr als der Hälfte aller Bundesländern bejagt werden, sagte der Geschäftsführer des Jagdverbandes, Wilko Florstedt. 2011 wurde die Möglichkeit auch in Sachsen-Anhalt diskutiert, verschwand dann jedoch von der Liste, wie Florstedt erklärte.
Die aus Nordafrika stammenden Wildgänse vertreiben den Weißstorch aus seinem Nest. Gegenüber dem Menschen verteidigen sie zudem aggressiv und hartnäckig Uferbereiche und Flachwasser. Nilgänse brüten am Boden, in Höhlen und in verlassenen Nestern von Greifvögeln. Die Tiere sind an ihrem dunklen Augenfleck und den relativ hohen Beinen zu erkennen. Im 18. Jahrhundert wurden sie als Ziergeflügel in Großbritannien eingeführt. Über die Niederlande gelangten Nilgänse in den 1970er Jahren nach Deutschland.
Laut dem Wild-Jahresbericht des Jagdverbandes wurden bei der jüngsten Zählung deutschlandweit 7844 Brutpaare registriert. Die meisten Nilgänse wurden in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen gezählt. Vom Nordwestdeutschen Tiefland scheine sich das Tier nach Richtung Osten auszubreiten, heißt es im Jagdbericht. Für das Jagdjahr 2013/14 liegen noch keine genauen Daten für das Vorkommen von Nilsgans-Brutpaaren vor. (dpa/sa)