Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
05.12.2013 | 16:08 | Zugvögel schützen 

Aktionsplan gegen Zugvogelmord in Ägypten und Libyen

Bonn / Berlin - Eine internationale Konferenz unter UN-Dach hat die verbreitete Vogeljagd an den Mittelmeerküsten von Ägypten und Libyen verurteilt und einen Aktionsplan gegen das wahllose Töten beschlossen.

Zugvögel schützen
(c) proplanta
Anlass dafür waren kilometerlange Barrieren von Fangnetzen in Küstennähe.

Dem Papier zufolge soll das Bewusstsein der lokalen Bevölkerung für den Schutz der Tiere geschärft werden. Es soll aber auch wirksame Gesetze geben. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) begrüßte den Bonner Aktionsplan am Mittwoch.

Der Nabu hatte im Zuge seiner Kampagne gegen den «Zugvogelmord» rund 120.000 Unterschriften für eine Petition gesammelt und sie dem ägyptischen Botschafter in Berlin überreicht. Nabu-Präsident Olaf Tschimpke forderte die ägyptische Regierung auf, möglichst rasch die im Aktionsplan beschlossenen Maßnahmen einzuleiten und ihren internationalen Verpflichtungen zum Vogelschutz nachzukommen.

Die Fallen für Wachteln und das illegale Aufstellen von Fangnetzen für Vögel bedeute ein wahlloses Töten, berichtete die UN-Organisation zum Erhalt wandernder wildlebender Tierarten (CMS). Dabei verfingen sich auch viele geschützte Arten. Bedroht seien potenziell Millionen von Zugvögeln, die das Mittelmeer von Europa nach Afrika überquerten. Auch gefährdete Arten gingen in die Netze.

Die politische Instabilität in Ägypten und Libyen hat sich nach Ansicht von Experten negativ ausgewirkt. Wachteln und Singvögel gelten als Delikatesse und werden von den Fängern meist an Restaurants verkauft.

Nach Nabu-Angaben gibt es eine lückenlose Kette von Fangnetzen an der Mittelmeerküste auf einer Strecke von 700 Kilometern - etwa die Entfernung von Hamburg nach München. «Mindestens zehn Millionen, nach vorläufigen Hochrechnungen möglicherweise sogar 140 Millionen, Zugvögel finden in dieser weltweit größten Vogelfanganlage jeden Herbst den Tod, darunter gefährdete Arten wie Neuntöter, Wendehals und Turteltaube, die auf ihrem Flug in die Überwinterungsgebiete und zurück die ägyptische Mittelmeerküste überqueren.»

Beide Länder seien internationale Verpflichtungen zum Schutz von Millionen von Zugvögeln, die diese Region überquerten, eingegangen, sagte der CMS-Exekutivsekretär Bradnee Chambers. Zu den internationalen Vereinbarungen über den Schutz wandernder Vögel gehört neben der CMS-Konvention auch das Afrikanisch-Eurasische Übereinkommen zum Schutz von Wasservögeln (AEWA). (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Weniger Lichtverschmutzung in Bayerns Städten

 Kranichzug und Storchenrückkehr: Zugvögel laut Experten nicht zu früh dran

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken