Sie werden Opfer von Jagd, Meeres-Verschmutzung und Lebensraumverlust. Kleinwale sind noch dazu mangelhafter geschützt als ihre großen Verwandten, die Blauwale oder Pottwale. Eine besondere Gefahr für die Delphine stellen Kollisionen mit Schiffen dar.
Eine aktuelle Studie des
WWF über eine der weltweit seltensten und am stärksten gefährdeten Arten, fand heraus, dass aktuell beispielsweise zwei von drei Delfinen im Westen Australiens aufgrund von Bootskollisionen und Fischereigeräten verletzt werden. WWF-Forscher konnten nun aktuell nachweisen, dass etwa 63 Prozent der Tiere tiefe Narben aufweisen, die von Verletzungen durch Bootskollisionen, Fischernetzen und -leinen stammen.
Der australische Stupsflossendelfin (Orcaella heinsohni) kommt ausschließlich in den tropischen Gewässern Australiens vor. „Das Gebiet, indem diese Delphine ihre Jungen bekommen und aufziehen, ist stark von Booten und der Fischerei frequentiert. Der Mensch hat einen zerstörerischen Einfluss auf die dort lebende Delphinpopulation“, sagt Georg Scattolin, WWF Meeres- und Fischereiexperte.
Delphine spielen in ihrer Umwelt eine wichtige Rolle. Sie stabilisieren und sichern ein gesundes Ökosystem. Gleichzeitig sind sie wichtig für die hoch-profitable Tourismusindustrie, da durch die unzähligen Urlauber, die Wale und Delphine beobachten, weltweit jährlich 2,1 Milliarden Dollar erwirtschaftet werden.
„Zusätzlich zum privaten Bootsverkehr kommen durch die Aktivitäten der Fischereiindustrie und der Erdölförderung noch mehr Schiffe in dieses Gebiet, was das Verletzungsrisiko für Delphine erhöht“, sagt Georg Scattolin. Zur Rettung der Delphine empfiehlt die WWF-Studie die Einführung von Geschwindigkeitsbeschränkungen für Schiffe von unter 10 km/h in den Delphin-Lebensräumen von Buchten, Mangroven, Seegras und seichten Gebieten.
Weiters fordert der WWF die Fischer auf, ihre Netze und Leinen nicht in Mangrovengebieten auszuwerfen, wo sich diese Fanggeräte verheddern können und dadurch eine tödliche Gefahr für die Delphine darstellen“, so Scattolin. (dpa)