«Es wird sicherlich Jahre dauern, bis der Ausgangszustand wieder erreicht ist», sagte der Referatsleiter Gewässerschutz bei der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Kurt Kreimes, am Mittwoch in Karlsruhe. Das Ausmaß des Schadens infolge von Löscharbeiten bei einem Brand sei noch nicht abzusehen. Tonnenweise Fisch und andere Tiere sind schon verendet.
In etwa drei bis sieben Tagen werde das verunreinigte Löschwasser den Neckar erreichen, sagte Kreimes. Das zuständige Landratsamt teilte mit, man sei dabei, die noch lebenden Fische und Muscheln zu bergen.
Zudem solle der Jagst Sauerstoff zugeführt und Wasser in den Fluss abgelassen werden, um den Schadstoff zu verdünnen. Bei dem Großbrand eines Mühlenbetriebs in Kirchberg an der Jagst war in der Nacht zum Sonntag auch ein Gebäude betroffen, in dem größere Mengen Düngemittel lagerten. Darin ist Ammonium enthalten.
Die Naturschutzreferentin beim
BUND sagte dem SWR: «Es ist die größte Flusswasservergiftung in Baden-Württemberg seit Jahrzehnten, wahrscheinlich seit dem Chemieunfall 1986 bei Sandoz bei Basel, als im Rhein auf 400 Kilometern der Aalbestand ausgelöscht wurde.»