Die Zahlen nannte der Biogeograf Axel Hochkirch am Mittwoch an der Universität Trier.
Unter seiner Leitung hatten gut 150 Heuschrecken-Experten in den vergangenen zwei Jahren die Daten für die europäische Rote Liste erstellt, wie er sagte. Demnach sind von 1.082 Heuschreckenarten, die in Europa vorkommen, 25,7 Prozent gefährdet.
Heuschrecken seien damit die Insektengruppe mit der höchsten Gefährdung in Europa. Gründe dafür seien die Intensivierung der Landwirtschaft, eine steigende Zahl von Bränden im Mittelmeerraum und die touristische Nutzung von Küsten und Gebirgen, sagte Hochkirch.
Viele Arten hätten ein Mini-Verbreitungsgebiet: Jede Veränderung der Landnutzung auf kleinen Flächen könne schnell zum Aussterben von Arten führen.
Um über die Bestände der
Heuschrecken mehr Wissen zusammenzutragen, forderte er ein europäisches Monitoring-Programm. «Es gibt zahlreiche Arten, die seit einigen Jahrzehnten nicht mehr gesichtet wurden - es gibt aber auch kaum jemanden, der nach ihnen sucht», sagte er. Um den Status der Heuschrecken zu verbessern, müssten zudem geeignete Lebensräume geschützt und wieder hergestellt werden.
Weltweit sind laut Hochkirch 27.500 Heuschreckenarten bekannt. Tatsächlich gebe es aber vermutlich deutlich mehr.