Wölfe sind Nomaden und werden somit meist nicht an einem Fleck sesshaft. Daraus zieht der Freistaat Sachsen jetzt die Konsequenz, Schutzmaßnahmen auch in anderen als den bisherigen Wolfsgebieten zu fördern. Aber wird das die Widerstände gegen Isegrim besänftigen? (c) proplanta
Es sei zu erwarten, dass sich der Wolf auch in Regionen ausbreite, in denen er sich bisher nicht dauerhaft aufgehalten hat, teilte das Umweltministerium in Dresden am Samstag mit. Es bestätigte damit einen Bericht der Chemnitzer «Freie Presse» vom selben Tag.
Das Land unterstützt den Angaben zufolge die Anschaffung von Elektrozäunen, Flatterbändern und Herden-Schutzhunden sowie die Installation eines Unterwühlschutzes bei Wildgattern. Bisher wurden die Hilfen nur in bestimmten Gebieten gezahlt.
Die neue Förderrichtlinie sieht vor, dass statt bisher 60 Prozent jetzt bis zu 80 Prozent der Nettokosten gefördert werden können. In den nächsten zwei Jahren will zudem die Heinz Sielmann Stiftung, die sich für den Natur- und
Artenschutz engagiert, die restlichen 20 Prozent übernehmen.
Die Präventionsmaßnahmen sind Voraussetzung für einen Schadensausgleich, falls Wölfe dennoch Schäden an Nutztieren anrichten. In den Gebieten, in denen die Förderung jetzt neu ist, haben die Tierhalter ein Jahr Zeit. Bis dahin erhalten sie auch dann einen Schadensausgleich, wenn Nutztiere durch einen Wolf gerissen werden und der vorgeschriebene Schutz noch nicht vorhanden war.
Derzeit sind in Sachsen zehn Wolfsrudel und welpenlose Paare bestätigt. Für Präventionsmaßnahmen zum Schutz vor Wolfsangriffe wurden im vergangenen Jahr mit rund 20.600 Euro unterstützt. Als Schadensausgleich für getötete Nutztiere wurden für den gleichen Zeitraum bisher 2.500 Euro gezahlt. (dpa/sn)