Künftig sollen zwei Biber-Manager zwischen Naturschützern und von Schäden Betroffenen vermitteln, wie Umweltminister Jörg Vogelsänger (
SPD) am Donnerstag in Potsdam erläuterte. Er legte den Entwurf eines Sieben-Punkte-Plans vor. In Brandenburg gibt es schätzungsweise 3.000 Biber, was etwa einem Drittel des Gesamtbestandes in Deutschland entspricht. Unter ihren Aktivitäten leidet derzeit insbesondere der Landkreis Märkisch-Oderland. Die Tiere stauen Gewässer an, die so wiederum Keller und Felder überfluten. Zudem gefährden sie durch das Graben von Gängen die Stabilität von Deichen bei Hochwasser.
Vorsorge sei besser, als hinterher Schäden zu regulieren oder sich in langwierigen Gerichtsverfahren aufzureiben, sagte Vogelsänger zu dem Managementplan. Allein für Präventionsmaßnahmen bis 2020 wolle das Land rund 700.000 Euro ausgeben. Spätestens in zwei Jahren werde überprüft, ob die Maßnahmen greifen.
Der Vorsitzende des Nabu Brandenburg, Friedhelm Schmitz-Jersch, erinnerte daran, dass der Landkreis Märkisch-Oderland das Töten und Fangen von Bibern an mehr als 1.000 Gewässerabschnitten erlaubt habe. Unter Hinweis auf den strengen Schutz der Tiere sei das jedoch vom Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) untersagt worden.
Für einen allgemeinen Ausgleichsfonds für von Bibern angerichtete wirtschaftliche Schäden sprach sich der umweltpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Dieter Dombrowski, aus. Die Erfolge des Natur- und Artenschutzes dürften nicht zulasten derjenigen gehen, die in der freien Natur wirtschaften.
Noch zu Wendezeiten waren Biber im Land fast ausgerottet. Sie sind etwa einen Meter lang, wiegen zwischen 20 und 30 Kilogramm und sind Vegetarier. Mit ihren scharfen Schneidezähnen können sie auch dicke Bäume in einer Nacht zu Fall bringen. (dpa/bb)