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Die Richtung gehe dahin, die Forschung über Wale zu intensivieren, ohne die Meeressäuger dafür zu töten, sagte am Donnerstag ein Sprecher des Präsidialamts der Nachrichtenagentur dpa in Seoul. Präsident Lee Myung Bak sei darüber zu Anfang dieser Woche in einer Sitzung vom Premierminister unterrichtet worden.
Ein Bericht für die Internationale Walfangkommission (IWC) über die Absichten des Landes müsse noch fertiggestellt werden. «Der muss bis Ende des Jahres an die IWC gehen.» Südkorea reagiere mit der Umkehr unter anderem auf die «öffentliche Meinung», sagte der Sprecher. Es werde befürchtet, dass das Fleisch der zu Forschungszwecken getöteten Tiere verkauft werde. Zudem habe es Kritik in der internationalen Gemeinschaft gegeben.
Südkorea hatte die Aufnahme des Walfangs zu Forschungszwecken bei der IWC-Jahrestagung Anfang dieses Monats in Panama angekündigt und damit für Wirbel gesorgt. Der Leiter der südkoreanischen Delegation hatte argumentiert, die Population der Minkwale vor der Küste des Landes habe sich erholt und stelle ein Problem für die Fischer dar. Deshalb habe man die Hoffnung, die IWC werde die Jagd wieder erlauben.
Australien und Neuseeland protestierten ebenso wie Umweltschutzorganisationen scharf.
Die südkoreanische Zeitung «Chosun Ilbo» berichtete, das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forstwesen und Fischerei habe die Fangpläne ohne Abstimmung einseitig vorangetrieben. Das Ministerium sei dafür intern kritisiert worden, «die Angelegenheit nicht mit anderen Ministerien oder dem Büro der Premierministers besprochen zu haben».
Der sogenannte wissenschaftliche Walfang ist stark umstritten. Mit dieser Begründung nutzt beispielsweise Japan ein Schlupfloch in dem seit 1986 bestehenden Moratorium für den kommerziellen Walfang. Als Ausnahme wird darin die Tötung von Walen zu Forschungszwecken und der anschließende Verkauf des Fleisches erlaubt. (dpa)