Der Dauerregen geht zu Ende. Tief «Alfred», das Deutschland in den vergangenen Tagen getränkt hat, zieht nach Osten ab. Zwar hört der Regen damit nicht auf, aber die Intensität lässt nach, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Mittwoch mitteilte.
Das war es aber fast schon mit den guten Nachrichten, denn so richtig sommerlich-schön wird es auch in den nächsten Tagen nicht. Am (morgigen) Donnerstag fällt im Osten zeitweise Regen, vom Nordosten Brandenburgs bis nach Ostsachsen und Südostbayern kann es auch noch länger und kräftiger regnen. Im Westen und Südwesten kommen
Schauer auf, dazwischen scheint ab und zu die Sonne. Die Höchstwerte erreichen 19 bis 24 Grad. Mit Blick aufs Wochenende zeichnet sich eine allmähliche Beruhigung mit wieder steigenden Temperaturen ab.
Am Samstag werden im Süden verbreitet Werte über 25 Grad erwartet. Das könnte laut
DWD der Vorbote zu einer kurzen, aber heftigen
Hitzewelle zu Beginn der nächsten Woche sein. Von Bayern bis Sachsen könnte es bis 35 Grad heiß werden. «Aber es wird unangenehm schwül, bevor heftige Gewitter diese kurze Episode wieder beenden», sagte DWD-Meteorologe Martin Jonas. «Ein stabiler, schöner Hochsommer ist nicht in Sicht.»
Besonders betroffen vom Dauerregen der vergangenen Tage war nach Angaben des DWD ein Streifen vom südlichen Niedersachsen über Teile Hessens und Thüringens bis nach Nordbayern. Dort fielen binnen 48 Stunden verbreitet mehr als 100 Millimeter Regen - und damit teils deutlich mehr als sonst in einem gesamten Juli. Auf dem Brocken im Harz registrierte der DWD sogar 238 Millimeter Regen, in Seesen im Harz 161 Millimeter, in Helbedündorf in Thüringen 134 Millimeter und in Hessisch-Lichtenau 111 Millimeter.
«Das ist sicher außergewöhnlich», erklärte Jonas. Mit einer abschließenden Einschätzung hält sich der DWD aber zurück. Die Meteorologen seien noch dabei, den Dauerregen der vergangenen Tage auch unter regionalen Gegebenheiten einzuordnen. «Nach erster Einschätzung ist das im Westharz eine Situation, wie sie vielleicht alle 10 oder 20 Jahre auftritt, im Ostharz vielleicht alle 50 Jahre», sagte der Meteorologe.
Sind die jüngsten Regenmengen eine Anzeichen von globaler Erwärmung und Klimawandel? «Das ist theoretisch möglich», antwortete der Wetterexperte und betonte gleichzeitig, er würde nie von einem Einzelereignis auf eine Gesamtentwicklung schließen. «Man darf nicht vergessen, dass Wetter und Klima eine natürliche Bandbreite haben.
Normalität ist nicht das Normale beim Wetter.» Unbestritten sei aber die physikalische Tatsache, dass wärmere
Luft mehr Wasserdampf aufnehmen könne als Luft.