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04.01.2014 | 13:19 | Artenvielfalt bedroht 

Vogelvielfalt in Agrarlandschaft geht zurück

Bonn - In Deutschland geht die Artenvielfalt der Vögel in Agrarlandschaften zurück.

Mangelnde Vogelvielfalt in Agrarlandschaften
(c) proplanta
So lautet das Resultat eines vom Julius-Kühn-Institut durchgeführten interdisziplinären Fachgesprächs. Die bisherigen Naturschutzmaßnahmen seien nicht ausreichend, um die Artenvielfalt zu erhalten.

Die Experten raten, Flächen mit hoher ökologischer Wertigkeit zu etablieren. Dazu gehören beispielsweise natürlich begrünte oder mit Wildpflanzen-Saatmischungen eingesäte Flächen.

Wissenschaftler hatten die Bestandsentwicklung von über 100 Brutvogelarten Deutschlands von 1991 bis 2010 untersucht. Dafür wurden Daten zur Flächennutzung in der deutschen Agrarlandschaft mit den Ergebnissen des Brutvogelmonitorings in Bezug gesetzt.

Anfang der 1990er Jahre konnten sich die Bestände von gefährdeten Arten wie Feldlerche, Wachtel, Braunkehlchen und Goldammer auf den weiträumigen Ackerbrachen vor allem in Ostdeutschland gut erholen.

Dieser positive Trend kehrte sich jedoch mit der Energie-Agrarwende im Jahr 2007 um. Die Ackerbrachen verschwanden, und der Maisanbau nahm zu. Auf diesen Flächen können die meisten Feldvögel nicht existieren, da Hauptbearbeitungsgänge in die Brutzeit fallen und sie später nichts zu fressen finden.

Während das Verhältnis von Brache zu Maisfläche in den 1990er Jahren noch 1:1 war, liegt es aktuell bei 1:20. Die Folge ist, dass die Bestände der 30 typischen Feldvogelarten in den vergangenen 20 Jahren dramatisch abgenommen haben. Besonders ausgeprägt war dieser Rückgang in Westdeutschland.

Vermutlich sind ungefähr zehn Prozent Brache notwendig, um Bestandsrückgänge bei den meisten Vogelarten der Agrarlandschaft zu vermeiden. Derzeit liegt der Anteil bei weniger als ein Prozent. Auch auf ökologisch bewirtschafteten Flächen ist die Bestandsentwicklung der Feldvögel günstiger. (aid)
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