Die Beschäftigten erwarteten in nächster Zeit ein Ergebnis und wollten wissen, wie es weiter geht, sagte der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende der Region Nordrhein, Peter Kohne, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Die rund 4.000 Beschäftigten von Kaiser's Tengelmann aus dem Gebiet Nordrhein luden die Arbeitnehmervertreter für den kommenden Mittwoch (05.10.) zu einer zentralen Betriebsversammlung ein. In Berlin ist einen Tag später eine solche Veranstaltung angesetzt.
Zu den Verhandlungen zwischen Tengelmann, dem Übernahme-Interessenten Edeka sowie
Rewe und der Gewerkschaft Verdi gibt es derzeit erwartungsgemäß keinen neuen Stand. Die Beteiligten vereinbarten Stillschweigen über den Verlauf der Gespräche.
Tengelmann-Eigentümer Erivan Haub hatte in der vergangenen Woche eine Frist von zwei Wochen für eine Verhandlungslösung gesetzt, die Ende nächster Woche abläuft. Wenn es zu keiner Einigung kommt, will Haub danach sofort mit dem Einzelverkauf von Filialen beginnen. Damit würden Tausende Arbeitsplätze vor dem Aus stehen. Die Betriebsräte und Verdi setzen deshalb auf eine Komplettübernahme durch Edeka, um den drohenden Jobverlust zu verhindern.
Vor zwei Jahren hatten sich der Supermarkt-Branchenprimus Edeka und Kaiser's Tengelmann auf eine Übernahme geeinigt. Dagegen legte das Bundeskartellamt Veto ein, weil es weniger Wettbewerb und höhere Preise befürchtete. Mit einer Ministererlaubnis hebelte Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (
SPD) das Verbot zwar zunächst aus. Doch die Konkurrenten Rewe und Markant klagten vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf, das die Ausnahmegenehmigung vorläufig stoppte.