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10.10.2017 | 13:52 | Wissenschaftler warnen 
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Glyphosat in Speiseeis nachgewiesen

Brüssel - Spuren des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat haben Wissenschaftler in Speiseeis-Proben aus Deutschland und drei weiteren europäischen Ländern gefunden.

Glyphosat
xperten finden Spuren eines umstrittenen Unkraufvernichtungsmittels in Speiseeis. Forscher warnen vor dem Stoff. Doch wie gefährlich ist eine Portion Eis wirklich? (c) proplanta
«Untersuchungen aus Frankreich und Großbritannien weisen darauf hin, dass der Glyphosatgehalt aus den meisten Proben von «Ben and Jerry's» Eiscreme wahrscheinlich ein Gesundheitsrisiko darstellt», sagte der Forscher Gilles-Eric Séralini am Dienstag in Brüssel. Er stellte seine Forschungsergebnisse dort auf einer Pressekonferenz der Grünen im Europäischen Parlament vor.

Der US-Wissenschaftler John Fagan sagte, in 13 von 14 untersuchten Eisproben habe man Glyphosat in einer Konzentration von bis zu 1,23 Nanogramm pro Milliliter gefunden. Fagan untersuchte «Ben and Jerry's» Eis aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden. Parallel getestete Bio-Eiscreme habe kein Glyphosat enthalten, sagte er. Der Hersteller Unilever betonte, die nachgewiesenen Glyphosatspuren lägen deutlich unter allen Grenzwerten, die in den USA und Europa gälten.

«Unsere Produkte sind sicher und können bedenkenlos verzehrt werden», erklärte Unilever weiter. Glyphosat werde weltweit in der Landwirtschaft eingesetzt und sei in nahezu allen Lebensmitteln zu finden, sogar im Regenwasser. Aktuelle Testmethoden seien so detailliert, dass sich selbst die kleinsten Mengen im Labor feststellen ließen. Der Konzern kaufe für das Eis Fair-Trade-Produkte ein und unterstütze eine nachhaltige Landwirtschaft: «Wir wissen aber auch, dass es noch viel zu tun gibt.»

Der Forscher Séralini meinte, die offiziellen Grenzwerte seien überholt: Auch Glyphosatwerte, die zehnmal unter den festgestellten Konzentrationen lagen, hätten in Versuchen bei regelmäßigem Verzehr ernste Leber- und Nierenerkrankungen ausgelöst.

Verbraucherschützer sagten bei der Pressekonferenz, die Substanz sei vermutlich über die Milch konventionell gehaltener Kühe in die Eiscreme gelangt. Auch das Getreide der Kekse in dem Eis könne das Unkrautvernichtungsmittel enthalten. Séralini ergänzte, Glyphosat könne auch Wasser verseuchen.
dpa
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Kommentare 
cource schrieb am 10.10.2017 19:56 Uhrzustimmen(76) widersprechen(45)
leider gibt es sehr viele deutsche schinder die nichts dagegen haben, dass sie vergiftet werden, da kommen dann solche sprüche wie: "man kann ja nicht ewig leben oder an irgend etwas muss man ja sterben" usw. und genau solche fatalstischen selbstmörder sitzen an den deutschen schalthebeln und nehmen sich das recht heraus zu bestimmen wie jeder zu leben/sterben hat
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