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04.09.2011 | 04:56 | Wälder-Weltinitiative 

Röttgen: 150 Millionen Hektar aufforsten

Bonn - Mit einem großen Aufforstungsprogramm will eine Weltinitiative unter Beteiligung von Regierungen der fortschreitenden Waldzerstörung begegnen.

Urwald
Bis 2020 sollen weltweit 150 Millionen Hektar an verlorenen und geschädigten Wäldern wiederaufgebaut werden. Weltweit gingen jährlich fast 13 Millionen Hektar - eine Fläche etwa von der Größe Griechenlands - an Wäldern verloren, sagte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) bei der Waldkonferenz «Bonn Challenge» am Freitag in Bonn.

«Diesen massiven Verlust an Wäldern können wir nicht länger hinnehmen. Wir müssen alle denkbaren Anstrengungen unternehmen, die verbliebenen Wälder zu erhalten und gleichzeitig beginnen, die zerstörten Wälder wieder aufzubauen.»

Die Waldvernichtung habe vielerlei negative Folgen wie einen rasanten Verlust an biologischer Vielfalt und überlebenswichtigen Ökosystemdienstleistungen. Sie trage mit zum Klimawandel bei, sagte Röttgen. Der Wiederaufbau von Waldflächen sei ein «konkreter Ansatzpunkt» im Kampf gegen die Erderwärmung und für den Erhalt der biologischen Vielfalt. Das Ziel einer Aufforstung von 150 Millionen Hektar (2011-2020) sei verbunden mit UN-Umweltvereinbarungen. Das Vorhaben sei «machbar» und «realistisch». Weltweit gebe es eine Waldfläche von rund zwei Milliarden Hektar, die wieder aufforstbar seien. Das entspricht etwa der halben Fläche Asiens.

Die Weltnaturschutzunion (IUCN)schätzt den nationalen und internationalen Gewinn einer solchen Aufforstung auf rund 85 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Es sei auch der kosteneffektivste Weg, um den Klimawandel zu bekämpfen.

Der ehemalige schwedische Ministerpräsident und Vorstandsmitglied des World Resources Institute (WRI), Göran Persson, kündigte auf der Konferenz die Bildung eines «Weltbeirats» an. Mit ihm soll auf höchster politischer Ebene für Unterstützung geworben werden. «Die Zeit läuft uns beim Klimawandel davon.» Auch international tätige Unternehmen wollen einen Beitrag leisten.

Die Konferenz tagte auf Einladung von Röttgen und IUCN-Präsident Ashok Khosla zum dritten Mal. Teilnehmer in Bonn waren Minister aus vielen Ländern, Vertreter mehrerer UN-Organisationen und der Weltbank sowie aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft. (dpa)
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