24.09.2013 | 06:30 | Erderwärmung
Forscher drängen auf KlimaschutzmaßnahmenHamburg - Eine vorübergehende Stagnation der globalen Temperatur oder kalte Winter sind nach Ansicht von Klimaforschern kein Grund zur Beruhigung. «Der Klimawandel schreitet voran», sagte Professor Mojib Latif am Montag zum Auftakt des 8. Extremwetterkongresses in Hamburg. |
(c) proplanta «Wir werden eine massive Erwärmung bekommen, wenn wir so weitermachen wie bisher.» Wetterextreme werden nach Angaben des Wissenschaftlers vom Geomar-Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel weiter zunehmen.
Seit 15 Jahren gibt es eine Pause beim globalen Temperaturanstieg, die Luft erwärmt sich nicht mehr so rasch wie in den 1990er Jahren. Diese kurzfristigen Schwankungen seien aber keine Überraschung, man müsse lange Zeiträume analysieren, erklärte Latif. Er und Kollegen hatten bereits 2008 auf eine mögliche längere Pause in der Erderwärmung hingewiesen, die durch Ozeanströmungen verursacht werden könne. Bei der Betrachtung des Meeresspiegels zeige sich aber keine Atempause, betonte Latif. «Er ist seit 1900 kontinuierlich angestiegen.»
Stürme, Überschwemmungen, Waldbrände - die Zahl der Naturkatastrophen hat nach Daten des weltweit größten Rückversicherers Munich Re in den vergangenen 20 Jahren stark zugenommen. «Deutschland war bisher in diesem Jahr im internationalen Vergleich ganz besonders stark von Naturkatastrophen getroffen», sagte Professor Peter Höppe von der Munich Re zu den hohen Schäden durch Hochwasser und Hagel in diesem Sommer.
Zum Extremwetterkongress in der Hansestadt werden bis Freitag 80 Referenten und mehr als 3.000 Teilnehmer zu Vorträgen und Workshops erwartet. Ziel des Kongresses ist es, die neusten Forschungsergebnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Mit Spannung erwartet wird der erste Teil des fünften Weltklimareports, dessen Kernthesen voraussichtlich am Freitag in Stockholm veröffentlicht werden. Auch die in der Hansestadt versammelten Forscher wollen die neuen Ergebnisse diskutieren. Der erste von drei Teilen des Reports beleuchtet die wissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels, darunter vergangene und künftige Änderungen von Temperatur, Ozeanen und Gletschern, aber auch den Einfluss des Menschen. (dpa)
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