Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Bukarest hat sich damit die ökologisch bewirtschaftete Fläche gegenüber 2007 um 15% auf 220.000 ha vergrößert. 1,5% der landwirtschaftlichen Nutzfläche Rumäniens dienen aktuell dem Bioanbau. Sollte sich der Trend fortsetzen, könnte bis 2013 ein Anteil von ca. 5% erreicht werden. Nach Ansicht des Vereins der Biolandwirte Rumäniens, dem die meisten dieser Betriebe angeschlossen sind, könnte dieser Anteil noch höher sein, wenn rumänische Biobetriebe die gängige EU-Förderung erhalten würden. Während ein griechischer Landwirt in der Umstellungsphase auf biologischen Anbau 600€/ha erhält, bekommt sein rumänischer Kollege lediglich 426€.
Begrenzt bleibt in Rumänien die Weiterverarbeitung der Bioprodukte. Fast die Hälfte der Gesamtproduktion von 260.000 t wird exportiert, vor allem nach Deutschland, Frankreich, Italien und Griechenland. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Getreide, Ölsaaten, Milcherzeugnisse, Waldfrüchte und Honig mit einem Gesamtwert von etwa 100 Mio €. Nach Rumänien eingeführt werden Rohrzucker, Kaffee, Schokolade und Fruchtsäfte. 2007 erreichte das Importvolumen einen Wert von 3 Mio €. Seit Januar 2009 gilt auch in Rumänien das europäische Siegel für Bioprodukte, wobei das bisherige Zeichen „ae“ weiter benutzt werden darf.
Der Verbrauch von Bioprodukten innerhalb Rumäniens liegt mit 1% des gesamten Nahrungsmittelverbrauchs deutlich unter dem Anteil in den übrigen EU-Ländern (3-5 %). Ein Grund sind die hohen
Verbraucherpreise, die mindestens 30% über denen in Westeuropa liegen, bei Importprodukten noch ein Vielfaches höher. Während einzelne Produzenten regional bereits eine beachtliche Produktpalette anbieten, ist die Auswahl landesweit noch eher bescheiden. (Pp)