(c) proplanta Das hat ein Modellversuch gezeigt, an dem sich im vergangenen Jahr drei Kutterfischer aus Cuxhaven beteiligt haben. Bei der Jagd auf Seelachs setzten die Fischer einfach Netze mit größeren Maschenweiten ein. Der Bericht über das Projekt «Stop discard» liege jetzt bei der Europäischen Kommission in Brüssel, sagte ein Sprecher des Fischunternehmens Deutsche See, das den Versuch initiiert hatte.
In dem Projekt suchten die Fischer nach einer Lösung für ein Problem, das sie seit Jahren ärgert. Allein beim Nordsee-Kabeljau werden den Angaben zufolge über die offizielle Fangquote von 22.000 Tonnen hinaus jährlich rund 16.000 Tonnen unerwünschter Beifang (englisch: discard) vernichtet. Bei anderen Arten wie beispielsweise Garnelen müssten sogar dreimal so viele Tiere über Bord geworfen werden wie nutzbar im Netz landen. Knapp ein Jahr lang durften drei Kutter bei dem Projekt unter wissenschaftlicher Aufsicht gegen die Beifang-Vorschriften verstoßen und unerlaubte Fänge an Bord behalten. Die Ausnahmegenehmigung benötigten sie jedoch gar nicht - es habe nahezu keinen Beifang gegeben, hieß es nach Abschluss des Versuches.
Beim Seelachs-Fang mit einem Kutter sowie bei der Tandem-Fischerei mit zwei verbundenen Kuttern auf Kabeljau, Schellfisch und Scholle griffen die Cuxhavener zu Netzen mit rund 25 Prozent größeren Maschen. Statt einer durchschnittlichen Beifangquote von 30 Prozent hatten sie nur noch 0,1 bis 0,3 Prozent Beifang im Netz. Für die Fischer kam das Ergebnis nicht überraschend. In norwegischen Gewässern dürfe nur auf diese Weise gefischt werden, Verstöße würden mit drakonischen Geldstrafen und konsequenten Fangverboten geahndet. (dpa)
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