Um einen ungewöhnlichen Torfbrand in dem Nationalpark Las Tablas de Daimiel zu löschen, wird dieser komplett geflutet. Dazu werden nach Presseberichten vom Dienstag aus zwei Staudämmen rund zehn Milliarden Liter Wasser über ein Leitungssystem in das Gebiet geleitet - das entspricht in etwa der Menge, die in zehn große Fußballstadien passen würde. Rund 8,5 Millionen Euro lässt die spanische Regierung sich die Rettung des Parks kosten.
Las Tablas de Daimiel liegt bei Ciudad Real und zählte einst zu den wichtigsten Feuchtgebieten der Iberischen Halbinsel. Jahrelange Dürre und die zahlreichen illegalen Brunnen zur Bewässerung von
Ackerland haben das Biosphärenreservat jedoch weitgehend ausgetrocknet. Im Sommer 2009 entzündete sich schließlich die darunter liegende Torfschicht wegen der großen Hitze von selbst. Seither frisst die Glut sich durch den Untergrund. Luft, die durch Risse im Boden eindringt, facht den Brand ständig neu an.
Umweltschützer kritisierten, es handle sich nur um eine Notlösung. Grundproblem bleibe eine verantwortungslose Agrarpolitik. Die
UNESCO hatte gedroht, dem Park den Status des Biosphärenreservats abzuerkennen. Auch die
EU-Kommission leitete eine Untersuchung ein. Torfbrände sind eigentlich vor allem aus Südostasien und Afrika bekannt. (dpa)