Ein erster Vertrag im Umfang von sechs Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) sei bereits mit Ungarn geschlossen worden, schrieb die Zeitung «El País» am Freitag. Über weitere Abkommen verhandele die Regierung in Madrid mit Polen, der Ukraine, der Tschechischen Republik, Lettland, Litauen sowie Estland. Nur so könne Spanien als einer der größten Umweltverschmutzer die Auflagen des Kyoto-Protokolls erfüllen.
Insgesamt wolle Madrid Emissionsrechte im Umfang von knapp 160 Millionen Tonnen
CO2 erwerben und rund 1,2 Milliarden Euro investieren. Weitere 130 Millionen Tonnen müsse Schätzungen zufolge die Industrie kaufen. Bei Klimaschützern ist dieses Verfahren umstritten. Die für
Klimawandel zuständige Staatssekretärin Teresa Ribera sagte, Spanien sei eines der ersten Länder, das in Osteuropa Emissionsrechte kaufe. Zahlen nannte sie aber nicht. Die Verträge seien an Investitionen dieser Staaten in saubere Energien gekoppelt.
Ähnliche Projekte laufen demnach mit lateinamerikanischen Ländern. Die Europäische Union hatte im März 2007 beschlossen, bis 2020 den Ausstoß an Treibhausgasen wie Kohlendioxid um ein Fünftel im Vergleich zu 1990 zu senken. Dabei soll helfen, dass 2020 ein Fünftel der Energie mit Wind,
Biomasse, Sonne und Gezeiten erzeugt wird. Die Emissionen Spaniens lagen 2007 rund 50 Prozent über denen von 1990. (dpa)