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24.06.2015 | 18:10 | Bauerntag 2015 

Bauernverband gegen erneute Reformdiskussion über EU-Agrarpolitik

Erfurt - Gegen eine neuerliche Reformdiskussion über die europäische Agrarpolitik hat sich der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, ausgesprochen.

Bauerntag 2015 - Joachim Rukwied
Joachim Rukwied (c) proplanta
Zwar gebe es „punktuell“ Korrekturbedarf, sagte Rukwied auf dem Deutschen Bauerntag heute in Erfurt. Insgesamt sei die die Gemeinsame Agrarpolitik aber „gut“. Keinesfalls dürfe man zulassen, dass das Paket vorzeitig wieder aufgeschnürt werde.

Weiterhin unzufrieden ist Rukwied mit dem Stand der Diskussion über die Novelle der Düngeverordnung. Zwar sei es gelungen, die Regelungen zur Phosphatdüngung im Sinne der Landwirte zu verbessern. Sorge bereiteten aber nach wie vor insbesondere die vorgesehenen Länderöffnungsklauseln mit verschärften Standards für bestimmte Regionen. Der Bauernverband werde sich auch künftig mit Nachdruck für die Gewährleistung einer bedarfsgerechten Düngung einsetzen, kündigte Rukwied an. Als „unverzichtbar“ bezeichnete er den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel.

Besorgt äußerte sich der Bauernpräsident über die anhaltende Diskussion zur Tierhaltung. Eine Umsetzung von Vorschlägen, wie sie der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik in seinem Gutachten „Wege zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung“ vorgelegt habe, gefährde Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Deutschland.

Die Landwirtschaft sieht Rukwied gegenwärtig vor der größten Auseinandersetzung um ihre weitere Entwicklung. „Die Zukunft der Betriebe steht auf dem Spiel“, warnte der DBV-Präsident. Umso wichtiger sei es, dass der Berufsstand diese Herausforderung annehme und die Diskussion mit Selbstbewusstsein führe. (AgE)
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