Betroffen sind Fischbestände, für die ab 2016 das sogenannte Anlandegebot gelten soll, wie die Brüsseler Behörde mitteilte. Sie schlug am Dienstag Fangmengen (Quoten) für die Nordsee und den Atlantik vor.
Die genauen Quoten sollen die EU-Staaten im Dezember auf Grundlage der Vorschläge miteinander aushandeln.
Bis 2019 werden alle Fischer in der EU nach und nach verpflichtet, alle Fische an Land zu bringen, auch unerwünschten Beifang. Dadurch sollen keine toten oder verletzten Fische mehr ins Meer geworfen werden (Rückwurfverbot).
Im Gegenzug will die
EU-Kommission die Quoten nun höher ansetzen als andernfalls - bei bestimmten Beständen kann es aber dennoch Kürzungen geben.
Karoline Schacht von der Umweltschutzorganisation
WWF mahnte: «Eine Quotenerhöhung im Namen des Anlandegebots darf es (...) nur für solche Bestände geben, die unbestritten gesund sind. Quoten zu erhöhen, nur um der Fischerei die Bürde des Rückwurfverbotes zu erleichtern, halten wir für grundverkehrt, denn es verzögert die wichtige Erholung der Bestände.»
Insgesamt schlägt die EU-Kommission vor, bei 35 Fischbeständen die Quoten beizubehalten oder anzuheben und bei 28 Beständen zu verringern. Ein Fischbestand ist eine Fischsorte in einem bestimmten Gebiet. Im Oktober einigten sich die Staaten bereits auf die Fangmengen für die Ostsee, wo die Dorsch-Quote im kommenden Jahr niedriger ausfallen soll.