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19.11.2008 | 06:51 | Gemeinsamen Agrarpolitik 

COPA: Health Check darf Agrareinkommen nicht gefährden

Brüssel - Anlässlich der für den Health Check der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) entscheidenden Ratstagung am 18. und 19.11.2008 rufen die Mitgliedsorganisationen des EU-Bauernverbandes COPA die Landwirtschaftsminister zu einsichtigem Handeln auf.

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(c) COPA
In Anbetracht der Marktlage, die sich speziell in Sektoren wie Getreide oder Milch erheblich verschlechtere, fordern die Präsidenten der Mitgliedsorganisationen von der Kommission, tätig zu werden und insbesondere die zur Regulierung gebotenen Marktverwaltungsinstrumente in Anspruch zu nehmen.

Die aktuelle Situation zeige, wie essenziell diese Regulierung sei, um eine stabile Versorgung sicherzustellen und der Volatilität der Preise, die niemandem nutze, Grenzen zu setzen. COPA-Präsident Jean-Michel Lemetayer erinnerte daran, dass der Health Check zum Anlass genommen werden müsse, diese Instrumente bestens anzupassen statt sie abzuschaffen, wie von der Kommission "auf Basis von realitätsfremden Preishypothesen" vorgeschlagen.

Im Hinblick auf die anstehende, entscheidende Agrarratsdebatte zur Entwicklung der Milchquotenregelung rufen die Präsidenten der landwirtschaftlichen Organisationen die Minister auf, ihre Verantwortung gegenüber der Zukunft des Einkommens der Milchviehhalter wahrzunehmen. Nach wie vor warnt eine Vielzahl von Bauernverbänden dringend davor, die Milchquoten aufzustocken, wenn dadurch das labile Gleichgewicht auf den Märkten und das Überleben der Erzeuger beeinträchtigt werden.

"Vor diesem Hintergrund steht fest, dass die Kommission ihre Milchmarktentwicklungsprognosen, die den Legislativvorschlägen zugrunde gelegt wurden, überprüfen und zwecks Abwendung gravierender Krisen einen Mechanismus regelmäßiger "Rendez-vous" zu den Agrarratsbeschlüssen vorsehen muss", so COPA in einer Aussendung.

"In dieser beispiellosen Situation von aufeinander folgenden Krisen - sanitäre Krise, Ernährungskrise, Finanzkrise und schließlich Wirtschaftskrise - appellieren die europäischen Landwirte an den Verantwortungssinn der Landwirtschaftsminister, nicht zuzulassen, dass dieser Krisenkette nun noch die Krise der Agrarproduktion in Europa hinzugefügt wird. Das wäre für die Landwirte wie auch für die europäischen Bürger schlechthin unverzeihlich", betonte Lemetayer. (aiz)
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