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10.07.2010 | 10:12 | Bauernverband erarbeitet Energiekonzepte 

Energiepflanzenanbau wird sich bis 2020 verdoppeln

Schwerin - Der Markt für erneuerbare Energien boomt - auf den Feldern wachsen immer mehr Energierohstoffe statt Brotgetreide oder Braugerste.

Mais
Der Anbau von Energiepflanzen soll nach Angaben von Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) bis 2020 mehr als verdoppelt werden. Die Anbaufläche könnte von 1,7 Millionen auf bis zu 4 Millionen Hektar ausgedehnt werden. «Wir Bauern werden als freie Unternehmer die Märkte bedienen, wo wir mehr verdienen können», sagte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner, der Nachrichtenagentur dpa.

Zugleich betonte er: «Wir sehen unsere Hauptkompetenz in der Nahrungsmittelproduktion.» Künftig werden sich aber seiner Ansicht nach die Energiepreise auch auf die Preise für Nahrungsmittel auswirken.

«Es muss eine Lösung gefunden werden, wie wir mit der Energiefrage umgehen», sagte Sonnleitner. «Bioenergie sollte erstmal durch den Tiermagen gehen.» Pflanzen wie Mais sollten daher nicht direkt verbrannt, sondern verfüttert werden, «weil wir die meiste Energie aus dem Mist holen können». Aus diesem sollte dann Biogas gewonnen werden, daraus wiederum Strom und Wärme.

Nach Schätzungen des Fachverbandes Biogas gibt es bundesweit rund 5.000 Biogasanlagen. Allein im vergangenen Jahr entstanden 1000. Bis zum Jahresende werden es 5.700 sein.

Um die Einhaltung der Fruchtfolge bei Energiepflanzen - es sollten nicht aufeinanderfolgend dieselben Kulturen angebaut werden - macht sich Sonnleitner keine Sorgen. Es gebe auch bei Energiepflanzen Möglichkeiten, die Fruchtfolge aufzulockern - so könne Sudangras auf Mais folgen.

Der Deutsche Bauernverband arbeitet nach Sonnleitners Angaben dem Bundesumweltministerium seine Positionen für ein Energiekonzept zu.
Bis 2020 sollen 18 Prozent der Energie in der Bundesrepublik aus regenerativen Quellen kommen. Derzeit seien es 9 Prozent, davon kämen zwei Drittel aus Biomasse, sagte Sonnleitner. (dpa)
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