Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
05.04.2019 | 14:41 | Ungeregelter Brexit 

EU-Fischer müssten bei No-Deal-Brexit raus aus britischen Gewässern

Brüssel - Bei einem ungeregelten Brexit am 12. April müssten Fischer aus Deutschland und anderen EU-Staaten britische Gewässer dann sofort verlassen.

Ungeregelter Brexit Folgen
(c) proplanta
Die Briten dürften ihrerseits nicht mehr in EU-Gewässern fischen. Dies bekräftigte EU-Fischereikommissar Karmenu Vella am Freitag. «Das hätte erhebliche negative wirtschaftliche Konsequenzen für den Teil der EU-Flotte, der auf die Zufahrt zu britischen Gewässern angewiesen ist.»

Die EU hofft für den Fall eines No-Deal-Brexit aber auf eine Übergangsvereinbarung auf Gegenseitigkeit und danach auf einen langfristigen Vertrag beider Seiten zur gemeinsamen nachhaltigen Nutzung der Fischgründe. Kurzfristig plant die EU Hilfen für Fischer, die vom Fang in britischen Gewässern abhängen und vorübergehend nicht mehr fischen könnten. Die Mitgliedstaaten könnten ebenfalls finanziell helfen.

Die EU-Kommission befürchtet, dass Fischer, die die britischen Gewässer verlassen müssen, ihre Netze in anderen Gebieten auswerfen und dort zur Überfischung beitragen könnten. Man arbeite eng mit den EU-Staaten, um die Flotten zu managen und dies zu vermeiden, sagte Vella.

Derzeit ist vorgesehen, dass Großbritannien die Europäische Union am 12. April verlässt. Da das britische Parlament den Trennungsvertrag bislang nicht gebilligt hat, droht ein Bruch ohne Übergangsphase. Die britische Premierministerin Theresa May will eine weitere Verschiebung des Brexit-Termins bis zum 30. Juni. EU-Ratspräsident Donald Tusk plädiert sogar für einen Aufschub um bis zu ein Jahr. Entscheiden soll ein Brexit-Sondergipfel am Mittwoch.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Großbritannien beginnt mit neuen Brexit-Kontrollen

 Brexit-Folgen verschärfen britische Arzneimittelknappheit

 Neue Brexit-Importgebühr verärgert britische Lebensmittelhändler

 Großbritannien wieder unter den Top 10 der deutschen Handelspartner

  Kommentierte Artikel

 Bundesbeauftragte fordert Nachbesserungen bei Tierschutz in Ställen

 Geld wie Heu - Geht auf den Bauernhöfen wirklich die Post ab?

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker