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19.01.2017 | 18:00 | GAP 

Europa ist ein Stabilitätsfaktor für die Landwirtschaft

Berlin - „Wir brauchen eine engagierte Fortsetzung der europäischen Idee. Bei vielen Bürgern und Politikern scheint in Vergessenheit geraten zu sein, dass die Europäische Union Garant für Wohlstand und Frieden ist.

GAP Agrarpolitik
(c) proplanta
Sie ist nicht das Problem, sondern vielmehr die Lösung für zahlreiche globale Herausforderungen. Nationale Abschottung ist kein zukunftsfähiger Weg. Eine starke EU, deren Mitgliedstaaten in gemeinsamer und solidarischer Verantwortung handeln, ist daher wichtiger denn je.“ Das betonte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, bei der feierlichen Eröffnung der Internationalen Grünen Woche in Berlin. Gerade für die Landwirtschaft sei die Gemeinsame Agrarpolitik ein unverzichtbarer Stabilitätsfaktor. Das habe die zurückliegende Preiskrise deutlich gezeigt. Zudem sei klar geworden, dass sich die Landwirtschaft dem Einfluss internationaler Märkte nicht entziehen könne. Rukwied wörtlich: „Deutschland und Europa bleiben unser Kernmarkt, der Export in Drittländer ist eine unerlässliche Ergänzung. Eine selbstgewählte Abschottung würde uns schaden.“

Zudem sei es eine Aufgabe der Landwirtschaft selbst, so Rukwied, die Landwirtschaft in der Mitte der Gesellschaft zu verankern. Ziel der Bauern sei es, einen gangbaren Weg zwischen gesellschaftlichen Ansprüchen in Deutschland und der globalen wirtschaftlichen Realität zu finden. DBV-Präsident Rukwied wörtlich: „Wir Bauern stellen uns dieser Diskussion, wir wollen ‚Veränderung gestalten!‘. Wir wollen unsere Tierhaltung weiterentwickeln, Tierwohl und Tiergesundheit weiter verbessern, nicht-kurative Eingriffe reduzieren und den Ausstieg vollziehen, sobald praxistaugliche Lösungen für alle Tierhalter verfügbar sind. Wir wollen mehr kooperativen Natur- und Umweltschutz und noch mehr Effizienz bei Düngung und Pflanzenschutz.“

Die wichtigste Voraussetzung für Wandel sei die Unterstützung der Verbraucher. Es gehe darum, einen Mehrwert zu schaffen und diesen im Markt umzusetzen. Der Berufsstand setze auf gemeinsame Lösungen, die Probleme nicht verschieben, sondern effektiv angehen und Zielkonflikte lösen. „Landwirte erkennen und spüren gesellschaftlichen Wertewandel, fordern aber eine ehrliche, konstruktive und faktenbasierte Auseinandersetzung“, so Rukwied. Dazu gehöre mehr Dialog und Sachlichkeit aller Akteure sowie die Bereitschaft zu mehr gemeinsamer Verantwortung.
DBV
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