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26.11.2008 | 12:50 | Health-Check 

Intervention wird gestrafft

Bonn - Die Bedeutung der Intervention als Baustein der EU-Agrarpolitik wird sich künftig weiter verringern.

Health-Check
(c) proplanta
Entsprechende Änderungen haben die europäischen Landwirtschaftsminister im Rahmen der Health-Check-Verhandlungen abgesegnet.

Während die seit 30 Jahren nicht mehr genutzte Schweinefleischintervention komplett abgeschafft wird, werden die Interventionsmengen für Gerste, Hirse, Reis und Hartweizen nach dem Vorbild der Maisintervention ab dem Wirtschaftsjahr 2009/10 auf "Null" gesetzt.

Die staatlich zugesicherte Brotweizenintervention für die Zeit von November bis Mai bleibt erhalten; allerdings wird hier eine Ankaufsobergrenze von 3 Millionen Tonnen eingeführt. Für darüber hinaus gehende Mengen muss ein Ausschreibungsverfahren eröffnet werden. Die Intervention erfolgt dann also nicht automatisch, sondern wird von der Europäischen Kommission nach Marktlage gesteuert.

Die Arrangements für Butter und Magermilchpulver werden im Wesentlichen beibehalten. Danach können weiterhin vom 1. März bis zum 31. August eines Jahres zunächst maximal 30.000 Tonnen Butter und 109.000 Tonnen Magermilchpulver angekauft werden. Zusätzliche Mengen werden nach Gutdünken der Kommission über Ausschreibungen vom Markt genommen.

Die Beihilfe zur privaten Lagerhaltung von Butter bleibt ebenfalls unverändert bestehen, während die entsprechende Förderung für Käse eingestellt wird. Als obsolet betrachten die Minister ferner die Verarbeitungsbeihilfe für Butter. Die Gewährung der Beihilfe für Magermilch zum Einsatz in der Verfütterung beziehungsweise zur Herstellung von Kasein erfolgt nicht mehr automatisch, sondern wird in das Ermessen der Kommission gestellt. Außerdem soll die Kartoffelstärkequote gemeinsam mit den gekoppelten Beihilfen für die Erzeuger ab 2013 wegfallen. (ZMP)
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