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28.06.2017 | 14:00 | Lebensmittelskandal 

Sieber-Skandal: Landesamt weist SPD-Vorwürfe vehement zurück

München/Erlangen - Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) wehrt sich gegen den Vorwurf, bei der Aufklärung des folgenschweren Lebensmittelskandals bei der oberbayerischen Großmetzgerei Sieber gezögert und geschlampt zu haben.

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«Das LGL hat vielmehr zu jedem Zeitpunkt die wissenschaftlich gebotene Sorgfalt an den Tag gelegt und erst dadurch die Aufklärung des Ausbruchsgeschehens ermöglicht», teilte die Behörde am Dienstag in Erlangen mit. «Die Verdrehung dieser Tatsache grenzt an Verleumdung», heißt es weiter. Gerade bei einem möglichen Ausbruch müssten mikrobiologisch und rechtlich bestimmte Schritte eingehalten werden.

Die Landtags-SPD hatte den bayerischen Behörden vorgeworfen «nachweislich geschlampt, geschludert und gezögert» zu haben. Es habe Verzögerungen nach dem Fund eines mit Bakterien verseuchten Sieber-Produkts im März 2016 gegeben. So sei das Material der SPD zufolge nicht unmittelbar nach dem Listerien-Nachweis an das Bundesinstitut für Risikobewertung versandt worden, sondern erst knapp zwei Wochen später. Zudem sei der generelle Rückruf von Sieber-Waren zu spät erfolgt.

Dem Verbraucherministerium zufolge war die betroffene Charge nach dem Listerien-Nachweis zurückgerufen und noch am selben Tag die Öffentlichkeit informiert worden. Zudem habe es am 20. Mai eine Betriebskontrolle bei Sieber gegeben, bei der weitere Proben genommen und dann binnen einer Woche vom LGL ausgewertet worden seien. Daher habe es erst am 27. Mai ausreichende Anhaltspunkte für die Lebensmittelwarnung gegeben, betonte das Ministerium.

Der Lebensmittelskandal wird in Verbindung mit mehreren Todesfällen nach dem Verzehr von listerienverseuchten Produkten gebracht.
dpa/lby
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