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16.10.2008 | 07:04 | Kommunalpolitik 

Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL: "Eindämmung des Flächenverbrauchs ist Zukunftsaufgabe der Kommunalpolitik"

Stuttgart - Der Flächenverbrauch im Land und der Region ist zu hoch.

Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL: "Eindämmung des Flächenverbrauchs ist Zukunftsaufgabe der Kommunalpolitik"
10,3 Hektar Fläche - das entspricht 14 Fußballfeldern - werden täglich im Land verbraucht. Die Landesregierung hat sich das Ziel gesetzt, diesen Verbrauch kontinuierlich zurückzufahren. Mit unserem Forschungsprojekt haben wir einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gemacht", sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Mittwoch (15. Oktober) in Offenburg (Ortenaukreis) bei der Abschlussveranstaltung zum Forschungsprojekt 'Flächensparen durch innovative Regionalplanung' (FLAIR), das in Kooperation mit dem Regionalverband Südlicher Oberrhein durchgeführt wurde. Das Projekt möchte die Voraussetzungen für einen Regionalplan der nächsten Generation schaffen.

Bereits das vom Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum ins Leben gerufene 'Modellprojekt zur Eindämmung des Landschaftsverbrauchs durch Aktivierung des innerörtlichen Potenzials', kurz 'MELAP', habe in 13 baden-württembergischen Modellorten ein innerörtliches Potenzial von 1.300 Wohneinheiten ermittelt. Das reiche in den betroffenen Orten aus, um den Bauflächenbedarf der nächsten 15 Jahre zu decken.

Die Staatssekretärin erinnerte die Verantwortlichen in den Kommunen daran, auch dafür verantwortlich zu sein, was man nicht tut. Das bedeute, dass vor Ausweisung von Neubaugebieten die vorhandenen Potenziale zu ermitteln und zu nutzen seien. Alles andere zeuge von einer wenig zukunftsorientierten Baupolitik.


Zusatzinformation:
Vorhersagen zur Bevölkerungsentwicklung im Ländlichen Raum lassen erwarten, dass die Bevölkerungszahl in absehbarer Zukunft sinken wird. Die nach der bisherigen Entwicklung auf steigende Bevölkerungszahlen ausgerichtete Infrastruktur wäre bei Ausweisung neuer Baugebiete aufzubauen und müsste gepflegt werden. Ein in seinen Kapazitäten nicht ausgelastetes Infrastrukturnetz würde die Gemeinden mit hohen Betriebs – und Unterhaltungskosten belasten, die sie bei schwindenden Einwohnerzahlen nicht mehr tragen könnten. Beispiele dafür sind bereits jetzt in den neuen Bundesländern zu sehen.

Das Ministerium für Ernährung und ländlichen Raum hat mit seinem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) eine Neuausrichtung in Richtung Innenentwicklung angestoßen, die es ermöglicht, die Gemeinden bei der Aktivierung innerörtlicher Potenziale auch finanziell zu unterstützen. (PD)
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