In einem Positionspapier appellieren 139 Verbände und Organisationen an die Bundesregierung, den Vorschlag der EU-Kommission zur Deregulierung von neuen Gentechnikverfahren abzulehnen. (c) proplanta
Die Bundesregierung müsse den Vorschlag der EU-Kommission zur Deregulierung von neuen Gentechnikverfahren strikt ablehnen, heißt es in einem Positionspapier zur Gentechnikfreiheit, das am Rande der Umweltministerkonferenz (UMK) am Freitag (1.12.) in Münster an Nordrhein-Westfalens Ressortchef Oliver Krischer sowie seine Amtskollegen aus Brandenburg und Sachsen, Axel Vogel und Wolfram Günther, überreicht wurde.
In dem gemeinsamen Papier drängen die insgesamt 139 Verbände und Organisationen zudem darauf, alle Pflanzen der Neuen Gentechnik (NGT) weiterhin in Zulassungsverfahren umfassend auf Risiken zu prüfen. Neben der Wahlfreiheit und Transparenz für Verbraucher müsse die Kennzeichnungspflicht entlang der gesamten Wertschöpfungskette erhalten bleiben. Nachweisverfahren müssten Voraussetzung eines Zulassungsverfahrens bleiben. Weiter fordern die Verbände und Organisationen die Einrichtung eines globalen, öffentlich zugänglichen Registers.
Patente auf Lebewesen dürften nicht weiter erteilt werden. Herbizidtolerante und insektizidproduzierende Pflanzen müssten aufgrund von Folgeschäden für die Artenvielfalt verboten werden. Außerdem mahnen die Initiatoren des Papiers ein Verbot von Gentechnik für die Tierzucht an. Die Rückholbarkeit von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) aus der Umwelt sei aufgrund potenzieller ökologischer Risiken zu gewährleisten.
Der Landesvorsitzende der AbL Nordrhein-Westfalen, Bernd Schmitz, betonte, dass die Wahlfreiheit für die Bauern beim Wirtschaften ohne Gentechnik erhalten bleiben müsse. Dafür bedürfe es einer Kennzeichnung und Nachweisverfahren für NGT, die eine Rückverfolgbarkeit sicherten. Nur dann hätten die Verbraucher die Wahl, welche Lebensmittel sie gezielt einkauften.