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04.08.2014 | 08:02 | Erntewetter 

Bei Sommergewitter kein Risiko eingehen

Kassel - Sommergewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen können binnen weniger Minuten die Ernte eines ganzen Jahres vernichten.

Unwetter in Deutschland
(c) valdezrl - fotolia.com
Kein Wunder, dass Landwirte und Gartenbaubetriebe ihre Ernte deshalb noch vor einem drohenden Unwetter sicher einbringen möchten. Dabei darf aber nicht vergessen werden, welch tödliche Naturgewalt bei einem Gewitter frei werden kann!

Jedes Jahr werden zahlreiche Menschen durch direkten oder indirekten Blitzschlag verletzt oder getötet. Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau gibt Tipps zum Schutz.

Was viele Menschen nicht wissen: Nicht nur der direkte, sondern auch der indirekte Blitzeinschlag ist lebensgefährlich. Das heißt, wer sich in der Nähe eines vom Blitz getroffenen Objekts, zum Beispiel unter einem Baum oder Masten, aufhält oder leitfähige Gegenstände, zum Beispiel Metallzäune, berührt, ist extrem gefährdet.

Blitze lassen sich nicht verhindern. Aber durch richtiges Verhalten kann man sich schützen:

- Achten Sie auf Anzeichen für ein herannahendes Gewitter!

- Es ist wichtig, die Gewitter-Entfernung richtig einzuschätzen (Faustregel: Die Sekunden zwischen Blitz und Donner geteilt durch drei geben die Entfernung zum Gewitter in Kilometern an).

- Suchen Sie umgehend Schutz.

- Sie dürfen im Freien nie selbst der höchste Punkt sein.

- Halten Sie Abstand von Erhebungen. „h Gehen Sie in Hockstellung. 2 „h Halten Sie zu anderen Personen mindestens einen halben Meter Abstand und fassen Sie niemanden an.

- Rennen Sie nicht weg.

- Berühren Sie keine metallischen Objekte, Gerüste oder Leitungen.

- Leisten Sie Erste Hilfe, wenn jemand verletzt wurde. Es ist ungefährlich, eine durch Blitzschlag verletzte Person zu berühren.

Arbeiten im Freien sind in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Gartenbau die Regel. Arbeitgeber sind verpflichtet, geeignete Maßnahmen zum Schutz vor wetterbedingten Gefährdungen am Arbeitsplatz vorzusehen und geeignete organisatorische Schutzmaßnahmen zu treffen.

Bei drohenden Gewittern sind Arbeiten oder Veranstaltungen (zum Beispiel Hoffeste) rechtzeitig abzubrechen.

Gewitter schicken in der Regel Vorboten: schwüle Luft, schwarze Wolkentürme, aufkommender Wind, erste Donner und Wetterleuchten. Verantwortlich handelt, wer in den Medien auf Unwetterwarnungen achtet beziehungsweise über Internet oder Smartphone die Meldungen von Blitzinformations- oder Wetterdiensten abruft.

Auch wenn es schwer fällt, aber droht ein Unwetter, muss die Arbeit auf dem Feld abgebrochen oder das lange geplante Hoffest abgesagt werden. (svlfg)
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