In der Adventszeit sind Butter und Käse besonders stark gefragt. Bei Milchpulver ist zum Monatswechsel hingegen keine Absatzdynamik zu spüren. (c) proplanta
Die Rohstoffverfügbarkeit bleibt jedoch begrenzt, denn die Anlieferungen fielen zuletzt gut 2% geringer aus als im Vorjahr. Dies dürfte die nächsten Wochen so bleiben, denn Ende 2022 hatten die hohen Milcherzeugerpreise zu einem starken Anstieg der Milchanlieferungen geführt. Bei den Milchprodukten sind im Adventsgeschäft gegenwärtig Butter und Käse die Verkaufsschlager.
Laut der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten machen aktuell „den Butterherstellern die hohen Abrufmengen des Lebensmitteleinzelhandels etwas zu schaffen“. Um die georderten Mengen zu liefern, müsse zum Teil teure Sahne am Spotmarkt beschafft werden. Bei feststehenden Kontraktpreisen für Päckchenbutter sei das nicht immer ein lohnendes Geschäft.
Die Notierung für Päckchenbutter blieb am Mittwoch (29.11.) in Kempten unverändert. Bei der ebenfalls sehr gut gefragten Blockbutter wurde nur der untere Notierungswert um 10 Cent auf 5,50 Euro/kg angehoben; der obere blieb stabil. Laut Börse ist die Abschlussbereitschaft der Hersteller auf diesem Preisniveau gering. Der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) hält einen weiteren Anstieg der Butterpreise im Dezember für möglich.
Wenig Schnittkäse im Lager
Sehr gut verkaufen lässt sich derzeit auch Schnittkäse. Neben einem starken Absatz im Lebensmitteleinzelhandel habe sich zuletzt auch die Nachfrage im Bereich der Großverbraucher aus Industrie und Gastgewerbe dynamisch entwickelt, berichtet die Kemptener Börse. Zudem würden auch weiter Mengen in den Export gehen. Der guten Nachfrage stehen aber nur geringe Lagerbestände gegenüber.
Die Preise tendieren deshalb fester. Bei der amtlichen Notierung für Gouda und Edamer als Blockware wurde die Preisspanne am Mittwoch (29.11.) um 10 Cent auf 3,90 Euro/kg bis 4,10 Euro/kg heraufgesetzt. Das war das höchste Niveau seit Mitte Januar 2023. Bei der Brotware stieg das Spannenmittel um 7,5 Cent auf 4,00 Euro/kg bis 4,25 Euro/kg. Die Kemptener Börse rechnet über die Weihnachtsfeiertage nicht mit einem größeren Aufbau von Lagerbeständen, weshalb Anfang des neuen Jahres kein größerer Preisverfall zu erwarten sei.
Ruhiges Magermilchpulvergeschäft
Ganz anders stellt sich derzeit die Situation am Markt für Milchpulver dar. Die Nachfrage ist eher verhalten und die Preise tendieren seitwärts. Bei Magermilchpulver spricht die ZMB von einem ruhigen Geschäftsverlauf. Für das laufende Jahr seien die Aufträge abgeschlossen, und für Lieferungen zu Jahresbeginn gingen kaum Anfragen ein. Bei den Exporten auf den Weltmarkt gebe es ebenfalls keine Dynamik. Laut Kemptener Börse ließ sich Magermilchpulver in Lebensmittelqualität unverändert zu Preisen zwischen 2,65 Euro/kg und 2,80 Euro/kg verkaufen.
Die Futtermittelware verlor 1 Cent im Vorwochenvergleich und erlöste je Kilogramm zwischen 2,45 Euro und 2,48 Euro. Vollmilchpulver wurde weiterhin meist nur auf Bestellung produziert, und die Preise blieben wegen hoher Rohstoffkosten fest. Im teureren Segment stieg der Preis bei Neuabschlüssen um 3 Cent auf 3,85 Euro/kg. Molkenpulver in Futtermittelqualität wurde laut Erhebung der Kemptener Börse mit einem Abschlag von 1 Cent auf 0,78 Euro/kg bis 0,81 Euro/kg gehandelt. Beim Verkauf an die Lebensmittelindustrie gab es unterschiedliche Preisentwicklungen, weshalb die Spanne auf 0,87 Euro/kg bis 0,97 Euro/kg vergrößert wurde.