«Wir riskieren ein Szenario mit einer «Klima-Apartheid», in dem die Reichen zahlen, um vor Hitze, Hunger und Konflikten zu flüchten und der Rest der Welt zurückgelassen wird und leidet», schrieb Philip Alston, der UN-Sonderberichterstatter zu extremer Armut und Menschenrechten, am Dienstag in einem Bericht für den UN-Menschenrechtsrat in Genf.
«Es ist pervers: Obwohl die Menschen in Armut nur für einen winzigen Teil der globalen Emissionen verantwortlich sind, tragen sie die Hauptlast des Klimawandels, und sie haben die wenigsten Möglichkeiten, sich zu schützen», schrieb der Australier.
Selbst, wenn die
Klimaziele für eine Begrenzung des Temperaturanstiegs erreicht würden, könnten mehr als 120 Millionen Menschen bis 2030 in die Armut abrutschen. Das führe zu Hunger und Vertreibungen.
Düstere Politiker-Reden bei Konferenzen reichten nicht. Regierungen ignorierten Warnungen und manche unternähmen immer noch kurzsichtige Schritte in die falsche Richtung. «Den derzeitigen Kurs beizubehalten ist ein Rezept für die wirtschaftliche Katastrophe», warnte Alston.
Schon jetzt hat sich die Erde nach Befunden des Weltklimarats IPCC gegenüber der vorindustriellen Zeit um etwa ein Grad Celsius erwärmt. Die Jahre 2015 bis 2018 waren nach Analysen der Weltwetterorganisation die vier wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen im 19. Jahrhundert.
Geht es weiter wie bisher, ist Ende dieses Jahrhunderts die Welt wohl gut drei Grad wärmer. Zu den fatalen Folgen gehören je nach Region mehr Hitzewellen, längere Dürren sowie mehr Stürme,
Starkregen und Hochwasser.