Der Getreiderat hat erste umfassende Projektionen für das weltweite Aufkommen an Weizen und Grobgetreide im nächsten Wirtschaftsjahr vorgelegt. (c) proplanta
In seinem am Donnerstag (14.3.) veröffentlichten Bericht beziffert der IGC das betreffende Aufkommen an Weizen und Grobgetreide gemäß ersten Projektionen auf insgesamt 2,332 Mrd. Tonnen; das wären 28 Mio. Tonnen oder 1,2% mehr als die für 2023/24 geschätzte beziehungsweise in Teilen noch vorhergesagte Menge. Davon sollen 798,8 Mio. Tonnen auf Weizen entfallen, was im Vorjahresvergleich einem Zuwachs von 9,3 Mio. Tonnen oder ebenfalls 1,2% entsprechen würde.
Der 2022/23 erzielte Rekord von 803,4 Mio. Tonnen Weizen würde damit nur knapp verfehlt. Währen in Nordeuropa Wintergetreidebestände unter übermäßiger Nässe gelitten haben, sind die Aussichten in den wichtigsten Lieferländern der nördlichen Hemisphäre positiv. In Teilen Nordafrikas und damit in wichtigen Importländern dürfte erneut Trockenheit die Ernten beeinträchtigen.
Mit Blick auf die EU rechnet der Getreiderat für die kommende Weizenernte mit einem Minus gegenüber 2023 um 1,9% auf 130,5 Mio. Tonnen. Das wäre der dritte Rückgang in Folge. Als Grund wird die Anbaueinschränkung wegen Nässe genannt, die auch Deutschland und Frankreich betreffe. Zudem habe der Dauerregen der vergangenen Wochen die Ausbringung von Düngemitteln erschwert. In Teilen Bulgariens, Rumäniens und Italiens sei es dagegen zu trocken gewesen.
In Russland hingegen seien die Ertragsaussichten weiterhin günstig, da die bisherigen Niederschläge in den wichtigsten Anbaugebieten für Winterkulturen dem langjährigen Durchschnitt entsprächen oder darüber lägen, berichtete der IGC weiter. In den südlichen Oblasten habe sich die milde Witterung fortgesetzt, weshalb dort nur mit minimalen Auswinterungsverlusten zu rechnen sei.
Aufgrund der relativ niedrigen Weizenpreise dürfte die Weizenfläche in Russland aber auf ein Dreijahrestief abnehmen. Die dortige Weizenerzeugung 2024 sehen die Londoner Fachleute unter der Annahme erneut hoher Erträge bei 90,4 Mio. Tonnen; das wären nur 0,6 % weniger als im vergangenen Jahr.