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01.07.2018 | 02:39 | CO2-Herstellung 

Kohlendioxid-Mangel bedroht Fleischversorgung in GB

London - Der Kohlendioxid-Engpass könnte in Großbritannien nicht nur eine Bier-, sondern auch eine Fleischkrise verursachen.

CO2-Herstellung
(c) proplanta
In Supermärkten sind einige Waren schon nicht mehr zu bekommen, wie die Zeitung «The Daily Telegraph» am Samstag berichtete. Die Regale für bestimmte Lebensmittel könnten binnen Tagen leer sein, hieß es. Den Mangel an Kohlendioxid (CO2) bekamen im Juni unter anderem auch skandinavische Länder und Deutschland zu spüren. Kohlendioxid wird für den Sprudeleffekt in Getränken verwendet, aber auch für Lebensmittel-Verpackungen und beim Schlachten von Schweinen und Hühnern.

Flüssiges CO2 fällt als Nebenprodukt der Ammoniak-Erzeugung für Düngemittel an. Da Düngemittel vor allem zwischen August und März produziert werden, laufen viele Anlagen im Sommer nicht. In diesem Jahr haben einige Hersteller laut Fachblatt «Gasworld» wegen niedriger Preise länger zu als üblich. Das ist schlechtes Timing angesichts des guten Wetters und der Fußball-WM: Der Bierdurst ist gestiegen und die Grillsaison läuft auf Hochtouren.

Mehrere Zulieferer und Verpackungshersteller hätten ihre Produktion drosseln oder stoppen müssen, berichtete die Zeitung. Firmenchefs forderten demnach Politiker auf, Druck auf die CO2-Hersteller ausüben. Diese müssten ihre Anlagen sofort wieder in Betrieb nehmen. Der Engpass beeinträchtigt dem Bericht zufolge auch die Lieferung von Tiefkühlprodukten, etwa von der Firma Ocado.

Das Unternehmen war am Samstag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. In Großbritannien konnten wegen der Kohlendioxid-Knappheit zwischenzeitlich nicht mehr alle Biere und Cider-Sorten angeboten werden. Engpässe gibt es auch bei Softgetränken, wie das Blatt «Daily Mail» berichtete.

Betroffen vom CO2-Mangel ist unter anderem Lidl. «Wir arbeiten eng mit unseren Lieferanten zusammen, um die Auswirkungen auf das Warenangebot möglichst gering zu halten», sagte eine Sprecherin des Discounters auf Anfrage.
dpa
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