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15.09.2009 | 10:06 | Milchmarktkrise  

Kontroverse Standpunkte zur Überwindung der Krise am Milchmarkt

Erfurt - Die Diskussionen zur Überwindung der Krise am Milchmarkt bleiben äußerst kontrovers.

Jungbullen
(c) proplanta
Nicht nur in Europa und nicht nur zwischen den Bundesländern, sondern auch innerhalb des Berufsstandes und auch innerhalb des Bauernverbandes. Während sich z.B. der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern Ende August für eine frühestmögliche Aussetzung bzw. Abschaffung der Saldierung ausgesprochen hat, hat der Fachausschuss Milch des Sächsischen Bauernverbandes am vergangenen Donnerstag einmütig dafür plädiert, dass derzeitige Saldierungssystem in Deutschland (Molkereisaldierung bis 10 Prozent und Bundessaldierung) sowohl im laufenden Milchwirtschaftsjahr und darüber hinaus bis zum Ende der Milchquotenregelung bis zum Jahre 2015 beizubehalten.

Ähnlich differenziert gestaltet sich das Meinungsbild in Thüringen. Während eine Reihe von Betrieben den Standpunkt von Mecklenburg-Vorpommern voll unterstützt, plädiert aber ein Großteil der Milcherzeuger für die Beibehaltung der Saldierung. Und auch die Politik ist in dieser Frage unentschlossen, was sich in der letzten Tagung des EU-Agrarrates am 07.09.2009 wieder deutlich gezeigt hat. Denn dort wurden gar keine Entscheidungen getroffen. Und das stellt aus unserer Sicht letztendlich einen unverzeihlichen Affront gegen alle Milcherzeuger dar. Dabei zeigt sich deutlich die Haltung Schwedens in dieser Frage, das einen völlig liberalisierten Milchmarkt favorisiert. Und Schweden hat momentan den Ratsvorsitz in der EU inne. (tbv)
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