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04.12.2015 | 06:46 | Schlachthofstudie 

Studie beleuchtet Situation der Schlachthöfe in Thüringen

Erfurt - „Wir wollen, dass die Bauern in ganz Thüringen ihre Tiere sachgerecht schlachten und hochwertig zerlegen und weiterverarbeiten können."

Schlachthofstudie Thüringen
(c) contrastwerkstatt - fotolia.com
„Deshalb haben wir die Schlachthofstudie in Auftrag gegeben, um die Situation in Thüringen zu analysieren und die im Koalitionsvertrag angestrebte Stärkung der regionalen Schlachtung zu erreichen“, sagte heute in Erfurt Landwirtschaftsministerin Birgit Keller nach dem gestrigen Fachgespräch der Akteure in Altengönna bei Jena.

Staatssekretär Dr. Klaus Sühl hatte dort nach der Vorstellung der Studie mit den Vertretern von Schlachtstätten und Fleischerzeugern über mögliche Lösungsansätze diskutiert.

Die Studie erfasst und analysiert die Situation der Schlachtstätten in Thüringen nach der Schließung der Schlachthöfe in Jena und Nohra bei Weimar. Insgesamt erfasst die Studie eine umfangreiche Struktur an Schlachtstätten in Thüringen, die aus insgesamt 107 Schlachtbetrieben besteht.

Darüber hinaus wurden die Schlachtstätten in einem 100 km Radius in den an Thüringen angrenzenden Landkreisen benachbarter Bundesländer erfasst. Damit allein erhöht die Studie bereits den Informationsstand aller Beteiligten über mögliche Partner und deren Qualifikationen. Seitens der Agrarverwaltung gab es das Angebot, die  für die Studie erhobenen Daten zu den Schlachtstätten auf einer Plattform im Internet zu veröffentlichen und jährlich zu aktualisieren. Hierzu diente auch das gestrige Fachgespräch, bei dem mögliche Lösungsansätze diskutiert und Kooperationen zwischen den Beteiligten angedacht wurden.

Die jetzt entstandene Zusammenarbeit aus Tierhaltern und Schlacht- und Verarbeitungsbetrieben will das Landwirtschaftsministerium mit weiteren Fachgesprächen auch künftig unterstützen.  Es ist für alle Seiten ein Gewinn, wenn die Zusammenarbeit der Tierhalterverbänden, Schlachtbetrieben, Thüringer Landgesellschaft (ThLG) und Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) intensiviert wird und bestehende regionale  Kooperation weiter ausgebaut werden.

Dr. Klaus Sühl verdeutlichte: „Nutzen Sie Ihre Stärken und schaffen Sie regionale Wertschöpfungsketten. Regionale Vertriebswege können den Absatz über die monopolisierten Schlachtstätten und den Lebensmitteleinzelhandel ergänzen und Alternativen schaffen.“

Das Landwirtschaftsministerium verwies bei möglichen Investitionen in die Betriebe und Bildung von Kooperationen auf die Möglichkeit der Unterstützung durch Fördermittel. Darüber hinaus  sind auch Schulungen und Weiterbildungen in denen spezielles Wissen zum Aufbau und Erhalt einer regionalen Schlachtung vermittelt wird auf Antrag förderfähig.
TMIL-Thüringen
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