Wie der
Bauernverband Sachsen-Anhalt am Dienstag vergangener Woche (20.7.) in Magdeburg berichtete, wurde der größte Teil der
Wintergerste bereits eingebracht. Allerdings hätten die anhaltende Trockenheit und die hohen Temperaturen dazu geführt, dass nur einige
Betriebe im Süden des Bundeslandes mit gut 80 dt/ha Wintergerste durchschnittliche Erträge erzielt hätten.
Im Raum Anhalt und in der Altmark seien dagegen nur 60 dt/ha bis 65 dt/ha gedroschen worden. Derweil werden dem Verband zufolge landesweit durchwachsene Qualitäten mit häufig geringen Hektolitergewichten gemeldet. Dies wirke sich aus Sicht der Landwirte nachteilig auf den
Erzeugerpreis aus. Unterdessen wurden beim
Winterraps nach Verbandsangaben wegen der anhaltenden
Dürre in allen Regionen Mindererträge verzeichnet. Dabei dürften die Erträge in der Altmark und im Raum Anhalt mit 33 dt/ha bis 36 dt/ha voraussichtlich etwas höher liegen als in den Regionen Mitte und Süd.
Die Rapserträge würden außerdem vom
Rapserdfloh deutlich beeinflusst. Bereits im Herbst hatten die Ackerbauern laut dem
Landesbauernverband 17 % der Rapsflächen an solchen Standorten umgebrochen, wo ein Totalverlust absehbar gewesen sei. Als Begründung seien politische Vorgaben angeführt worden, die einen effizienten Pflanzenschutz kaum ermöglicht hätten.
Wie der Verband weiter mitteilte, hat in Sachsen-Anhalt nun die Winterweizenernte auf den weniger starken Böden begonnen. Dort würden die Pflanzen zwar schneller reifen, lieferten aber geringere Erträge als auf guten Böden. Deshalb bestehe noch Hoffnung, dass das Endergebnis bei dieser Getreideart die aktuellen, ersten Zahlen übertreffen könnte.
Während in der eigenen Vorernteerhebung noch von mehr als 60 dt/ha Winterweizen ausgegangen worden sei, lägen die ersten Meldungen um 10 dt/ha darunter; in normalen Jahren könnten rund 80 dt/ha Winterweizen geerntet werden. Der Landesbauernverband betonte, dass die aktuell hohen Weltmarktpreise für Ackerfrüchte den Landwirten nur bedingt helfen würden, geringere Erträge beim Umsatz auszugleichen.
Viele Ackerbauern pflegten nämlich langfristige Lieferverträge mit dem Landhandel. Außerdem seien die Betriebsmittel- und Lohnkosten gestiegen, so dass sich mit höheren Umsätzen nicht unbedingt höhere Gewinne erzielen ließen.