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25.07.2022 | 08:58 | Ernte 2022 

Weizenernte in Sachsen-Anhalt bereitet Landwirten große Sorgen

Magdeburg - In Sachsen-Anhalt ist die Ernte von Wintergerste und Raps im Schnitt weniger schlecht ausgefallen als befürchtet, während der Weizen den Landwirten große Sorgen bereitet.

Getreideernte 2022
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(c) proplanta
Wie der Bauernverband Sachsen-Anhalt am Dienstag vergangener Woche (20.7.) in Magdeburg berichtete, wurde der größte Teil der Wintergerste bereits eingebracht. Allerdings hätten die anhaltende Trockenheit und die hohen Temperaturen dazu geführt, dass nur einige Betriebe im Süden des Bundeslandes mit gut 80 dt/ha Wintergerste durchschnittliche Erträge erzielt hätten.

Im Raum Anhalt und in der Altmark seien dagegen nur 60 dt/ha bis 65 dt/ha gedroschen worden. Derweil werden dem Verband zufolge landesweit durchwachsene Qualitäten mit häufig geringen Hektolitergewichten gemeldet. Dies wirke sich aus Sicht der Landwirte nachteilig auf den Erzeugerpreis aus. Unterdessen wurden beim Winterraps nach Verbandsangaben wegen der anhaltenden Dürre in allen Regionen Mindererträge verzeichnet. Dabei dürften die Erträge in der Altmark und im Raum Anhalt mit 33 dt/ha bis 36 dt/ha voraussichtlich etwas höher liegen als in den Regionen Mitte und Süd.

Die Rapserträge würden außerdem vom Rapserdfloh deutlich beeinflusst. Bereits im Herbst hatten die Ackerbauern laut dem Landesbauernverband 17 % der Rapsflächen an solchen Standorten umgebrochen, wo ein Totalverlust absehbar gewesen sei. Als Begründung seien politische Vorgaben angeführt worden, die einen effizienten Pflanzenschutz kaum ermöglicht hätten.

Wie der Verband weiter mitteilte, hat in Sachsen-Anhalt nun die Winterweizenernte auf den weniger starken Böden begonnen. Dort würden die Pflanzen zwar schneller reifen, lieferten aber geringere Erträge als auf guten Böden. Deshalb bestehe noch Hoffnung, dass das Endergebnis bei dieser Getreideart die aktuellen, ersten Zahlen übertreffen könnte.

Während in der eigenen Vorernteerhebung noch von mehr als 60 dt/ha Winterweizen ausgegangen worden sei, lägen die ersten Meldungen um 10 dt/ha darunter; in normalen Jahren könnten rund 80 dt/ha Winterweizen geerntet werden. Der Landesbauernverband betonte, dass die aktuell hohen Weltmarktpreise für Ackerfrüchte den Landwirten nur bedingt helfen würden, geringere Erträge beim Umsatz auszugleichen.

Viele Ackerbauern pflegten nämlich langfristige Lieferverträge mit dem Landhandel. Außerdem seien die Betriebsmittel- und Lohnkosten gestiegen, so dass sich mit höheren Umsätzen nicht unbedingt höhere Gewinne erzielen ließen.
AgE
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