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16.02.2007 | 14:10 | Biolandbau 

Umstellung auf Öko-Landbau muss sich rechnen

Nürnberg - Eine Umstellung auf den ökologischen Landbau muss sich für die deutschen Bauern aus Sicht von Verbandspräsident Gerd Sonnleitner auch wirtschaftlich rechnen.

Getreide
(c) proplanta
Verlässliche politische Rahmenbedingungen, Absatzsicherheit und Kosten deckende Erzeugerpreise seien für eine stabile Weiterentwicklung des Ökolandbaus in Deutschland notwendig, erklärte Sonnleitner am Freitag auf der Weltleitmesse für Bio-Ware, der BioFach 2007, in Nürnberg. Dort präsentieren noch bis zum Sonntag 2455 Aussteller aus 80 Nationen ihre Produkte. Insgesamt werden rund 38 000 Fachbesucher erwartet.

Sonnleitner verwies auf eine vom Deutschen Bauernverband (DBV) in Auftrag gegebene Umfrage unter Landwirten. Danach gebe es das Potenzial, die Zahl der ökologisch wirtschaftenden Betriebe in den kommenden zwei bis drei Jahren zu verdoppeln. «Die hohe Nachfrage nach Lebensmitteln aus biologischem Anbau kann mittelfristig zu großen Teilen aus heimischer Erzeugung bereitgestellt werden», zeigte sich Sonnleitner überzeugt. Derzeit übersteigt die Nachfrage das Angebot, so dass Bio-Lebensmittel zunehmend aus dem Ausland importiert werden.

Verarbeiter und Handel müssten sich - wie im konventionellen Bereich - aber auf langfristig steigende Rohstoffkosten einstellen, sagte Sonnleitner. Insbesondere bei Biomilch und Biofleisch seien höhere Erzeugerpreise unabdingbar, um Anreize für eine verstärkte Umstellung auf Bio zu schaffen. Daneben forderte Sonnleitner politische Signale für die Förderung des Öko-Landbaus und die wissenschaftliche Forschung.

Beim Reizthema Gentechnik, das auch auf der BioFach eine Rolle spielt, haben die Bundesbürger einer Umfrage zufolge eine klare Meinung: Die deutliche Mehrheit lehnt gentechnisch veränderte Lebensmittel ab. Rund 75 Prozent der Befragten hätten sich dagegen ausgesprochen, teilte das Marktforschungsinstitut GfK in Nürnberg mit. 72 Prozent seien zudem der Meinung, gentechnisch veränderte Nahrungsmittel müssten besser gekennzeichnet werden. (dpa)
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