Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
10.05.2017 | 10:40 | Stromnetzausbau 

Alternative Pläne für Südlink-Stromtrasse

Erfurt / Ilmenau - Für den Verlauf der geplanten neuen Südlink-Stromtrasse liegt jetzt ein Alternativvorschlag der Landesregierung auf dem Tisch.

Südlink-Stromtrasse
Die geplante Südlink-Stromtrasse, deren Erdkabel sich auch durch Thüringen ziehen sollen, erhitzt seit Monaten die Gemüter. Die Landesregierung hofft mit einem neuen Vorschlag, der Thüringen außen vor lässt, auf Gehör bei der Bundesnetzagentur. (c) proplanta
Danach soll die Erdkabel-Trasse deutlich weiter westlich verlaufen und Thüringen nicht berühren, sagte eine Sprecherin des Infrastrukturministeriums am Dienstag.

Die gut 700 Kilometer lange Südlinktrasse soll im Zuge der Energiewende Strom von Nord- nach Süddeutschland leiten. Die Pläne des Netzbetreibers Tennet, die Nord- und Westthüringen in die Route einbeziehen, stoßen in Thüringen seit Monaten parteiübergreifend auf Protest.

Die vom Ministerium erarbeitete Variante sieht eine Route durch Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hessen - westlich vorbei an Kassel - nach Süddeutschland vor.

«Die vorliegenden Planungen der Bundesnetzagentur widersprechen dem von der Bundesregierung selbst eingeführten Gebot der Geradlinigkeit», sagt Infrastrukturministerin Birgit Keller (Linke). Demnach müsse sich der Trassenverlauf eigentlich an den Luftlinien zwischen den Startpunkten Wilster und Brunsbüttel bei Hamburg und den Endpunkten in Großgartach bei Heilbronn (Baden-Württemberg) und Grafenrheinfeld (Bayern) orientieren.

Dies sei im Thüringer Vorschlag nunmehr berücksichtigt. «Wir erwarten nun, dass unser Vorschlag von der Bundesnetzagentur geprüft wird», sagte die Ministeriumssprecherin. Diese entscheide letztendlich über den Verlauf der sogenannten Stromautobahnen.

«Wir werden jetzt mit Argusaugen beobachten, ob durch die Bundesnetzagentur eine objektive Prüfung erfolgt, dann wäre ein Verlauf durch Thüringen vom Tisch», sagte Peter Heimrich (SPD), Landrat des vom Tennet-Vorschlages betroffenen Kreises Schmalkalden-Meiningen.

Die Landesregierung hatte ihren Routenvorschlag am Dienstag in Ilmenau erstmals vorgestellt. Ihre Stellungnahme zur Südlink-Trasse will sie am 16. Mai in der Kabinettssitzung beschließen.
dpa/th
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Stromnetzausbau: Lieber Freileitungen statt Erdkabel?

 Union will beim Netzausbau wieder Vorrang für Strommasten

 Spatenstich für Stromautobahn durch Nordsee

 Bau von Stromleitung zwischen Deutschland und Großbritannien gestartet

 Kretschmann und Kretschmer für ober- statt unterirdische Stromtrassen

  Kommentierte Artikel

 Mehr Tote bei weniger Unfällen

 Union Schuld an schwerster Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten

 Bundesbeauftragte fordert Nachbesserungen bei Tierschutz in Ställen

 EU-Agrarsubventionen veröffentlicht - Das sind die Top-Empfänger 2023

 Geld wie Heu - Geht auf den Bauernhöfen wirklich die Post ab?

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?