Interne Unterlagen des Karlsruher Konzerns belegten, dass die Stromproduktion des Atomkraftwerks Neckarwestheim 1 eineinhalb Jahre lang nur deshalb gedrosselt worden sei, um die Stilllegung noch vor der
Bundestagswahl zu vermeiden, erklärte
Greenpeace am Dienstag.
EnBW wies die Vorwürfe zurück. «Zu keinem Zeitpunkt haben wahltaktische Gründe eine Rolle gespielt», sagte ein EnBW-Sprecher. Nicht nur die Atommeiler, sondern alle EnBW-Kraftwerke würden ausschließlich nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten geführt. Bei den Vorwürfen handele es sich um eine «Deutung» bekannter Vorgänge durch die Umweltorganisation.
Nach Greenpeace-Angaben wurden in zwei internen Präsentationen des EnBW-Vorstands 2007 und 2008 vorgeschlagen, «welche Unions- und FDP- Politiker in den Plan eingeweiht werden sollten». Die Unterlagen seien «der Beweis für den vorsätzlichen Verstoß eines Energiekonzerns gegen den Atomkonsens». Die Strommenge des AKW Neckarwestheim wäre Greenpeace zufolge unter normalen Produktionsbedingungen bereits Mitte Juli 2009 aufgebraucht gewesen, und der Reaktor hätte endgültig abgeschaltet werden müssen. (dpa)