Gründe seien einerseits die gestiegenen
Strompreise und andererseits ein höherer Energieverbrauch.
Großhaushalte sind am stärksten davon betroffen. Musste eine sechsköpfige Familie vor fünf Jahren im Schnitt demnach rund 1.070 Euro jährlich für Strom bezahlen, so sind es heute mit knapp 1.531 Euro etwa 461 Euro (43,1 Prozent) mehr. Auch für andere Haushaltsgruppen sind die Kosten seit 2006 deutlich gestiegen. «Die Gruppe der Singles beispielsweise muss im Fünfjahres-Vergleich durchschnittlich rund 36 Prozent mehr an die Stromversorger zahlen», sagt Energieexperte Daniel Dodt.
Musste ein Ein-Personen-Haushalt 2006 etwa 426 Euro zahlen, werden heute - bei einem mittleren Mehrverbrauch von 12,8 Prozent - im Schnitt gut 581 Euro pro Jahr fällig. «Neben energiesparendem Verhalten ist ein Wechsel des Stromanbieters die einfachste Möglichkeit, steigenden Preisen ein Schnippchen zu schlagen und die jährlichen
Stromkosten zu senken» so Dodt.
Was sind Gründe für die Mehrkosten - neben dem erhöhten Energieverbrauch? Da ist zum einen die Ökostromförderung. Über den Strompreis zahlen alle Verbraucher eine Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien, in diesem Jahr 3,5 Cent pro Kilowattstunde.
Zugleich dämpft mehr
Ökostrom heute den Strompreis und könnte auch das Aus für mehrere Atomkraftwerke abfedern. Steuern und Abgaben machen fast die Hälfte des Preises aus. Aber auch Entgelte für die Netznutzung sind teils gestiegen. Zudem gab es große Schwankungen beim Börsenstrompreis, der ein Viertel des Preises für den Endkunden ausmacht. Das machte Strom teilweise für Einkäufer viel teurer.
Mittlerweile kostet die Kilowattstunde (kwh) rund 25 Cent - mit einer kwh lässt sich zum Beispiel eine Maschine Wäsche waschen.
Die Grünen kritisieren zudem, dass die Bürger von der Ende der 90er Jahre begonnenen Liberalisierung des Strommarktes bisher eher wenig gespürt hätten. Die großen vier Eon,
RWE,
EnBW und
Vattenfall, die für über 80 Prozent der Stromerzeugung stehen, lähmten unverändert Markt und Wettbewerb. (dpa)